Zu Land und zu Wasser Tausende demonstrieren bei "G20 Protestwelle"

Hamburg · Tausende Menschen haben in Hamburg gegen die Politik der G20 protestiert. Wenige Tage vor dem Treffen der führenden Staats- und Regierungschefs in der Hansestadt ging es ihnen in der Klimapolitik vor allem um den Kohleausstieg sowie um einen fairen Welthandel.

 Teilnehmer der Demonstration "G20-Protestwelle" auf dem Rathausmarkt in Hamburg.

Teilnehmer der Demonstration "G20-Protestwelle" auf dem Rathausmarkt in Hamburg.

Foto: Markus Scholz

Mehrere tausend Menschen haben zum Auftakt der Proteste zum G20-Gipfel in Hamburg friedlich gegen die Politik der führenden Staats- und Regierungschefs der Welt protestiert.

Trotz Nieselregens versammelten sich am Sonntag nach Polizeiangaben rund 8000 Menschen zu einer "Protestwelle" durch die Innenstadt. Die Veranstalter sprachen von 25 000 Teilnehmern. Ursprünglich hatten die Veranstalter mehrere zehntausend Teilnehmer erwartet.

Begleitet auf ihrem Marsch wurden die Demonstranten auf dem Wasser von mehr als 120 Kanus, Kajaks, Ruderbooten und selbstgezimmerten Flößen. Die Proteste blieben nach Polizeiangaben bis auf kleinere Zwischenfälle friedlich.

Die erste größere Demonstration einer ganzen Reihe von Protestaktionen richtete sich nicht gegen das Hamburger Treffen der Staats- und Regierungschefs an 7. und 8. Juli an sich, wohl aber gegen deren Politik. Die Demonstranten, darunter zahlreiche Familien mit Kindern, trugen Transparente mit Aufschriften wie "Planet Earth first", "Kohle stoppen" und "Armut bekämpfen" mit sich.

Dem Veranstalterbündnis gehören Umwelt-, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzorganisationen, Gewerkschaften, Bürgerrechts- und kirchliche Organisationen an, darunter Greenpeace, BUND, DGB Nord und der Verein Mehr Demokratie.

Greenpeace-Aktivisten demonstrierten im Hamburger Hafen für den Ausstieg aus klimaschädlicher Kohleverstromung. Unter anderem schrieben sie in zwei Meter großen Lettern die Parole "End Coal" an die Bordwand eines Kohlefrachters, der nach Greenpeace-Angaben etwa 75 000 Tonnen Steinkohle aus Russland nach Hamburg lieferte. Wenige Tage vor Beginn des G20-Gipfels am kommenden Freitag forderten die Aktivisten aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und anderen europäischen Ländern von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren G20-Kollegen, aus der Kohleverstromung auszusteigen.

Die Polizei überprüfte beteiligte Aktivisten und stellte mehrere Boote sicher. Festnahmen gab es aber nicht, auch wurde niemand bei der Aktion verletzt, wie ein Polizeisprecher sagte.

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