Kommentar zur Eigenheimförderung Die neue Förderung ist fast gut
Meinung | Berlin · Die alte Eigenheimzulage war teuer und ging auch an Haushalte, die für den Kauf einer Wohnung gar keinen Zuschuss vom Staat benötigt hätten. Der neue Zuschuss ist ein Fortschritt. In einem Punkt sollte Bauministerin Hendricks ihren Plan aber noch nachbessern.
Es ist gerade einmal gut zehn Jahre her, da wurde die Eigenheimzulage abgeschafft. Nun soll sie in anderer Form wieder aufleben.
So will es Bauministerin Barbara Hendricks jedenfalls. Das eine war, das andere ist richtig. Die alte Eigenheimzulage war teuer und ging auch an Haushalte, die für den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses gar keinen Zuschuss vom Staat benötigt hätten. Der neue Zuschuss konzentriert sich auf Familien mit mittleren Einkommen. Das ist auch die Gruppe, die von sich aus wenig Eigenkapital bilden kann. In einem Punkt sollte Hendricks ihren Plan noch nachbessern.
Das Eigenkapitalproblem haben Kinderlose auch oft. Deshalb wäre eine Grundförderung für alle, plus Zuschläge für Kinder, der bessere Weg.
Eine neuerliche Eigenheimförderung ist auch die richtige Antwort auf die anhaltende Niedrigzinsphase. Die eigenen vier Wände sind unabhängig von der Zinsentwicklung eine verlässliche Größe im Alter. Die Altersgruppe zwischen 25 und 45 Jahren, die im besten Bauherrenalter sind, kann angesichts der geringen Erträge beim Sparen, angesichts langer Ausbildungszeiten und geringer Einstiegslöhne ins Berufsleben, selbst bei längeren Sparbemühungen nur vergleichsweise wenig Eigenkapital aufbauen. Wer sich mit dem Wohneigentum aber zu lange Zeit lässt, bekommt Probleme mit der Laufzeit der Hauskredite, die ja spätestens zum Rentenbeginn abbezahlt sein sollten. Nun muss sich Hendricks nur noch durchsetzen. Ob das in einem Wahljahr noch gelingen kann, ist leider fraglich.
