Foodwatch Capri-Sonne erhält Goldenen Windbeutel 2013

BERLIN · Rund 120.000 Verbraucher haben über aggressive Marketingmethoden bei Kinderprodukten abgestimmt - und entschieden: Die Werbung für den Soft-Drink Capri-Sonne ist die schlimmste.

Die Verbraucherorganisation foodwatch wird Hersteller Wild (SiSi-Werke) daher am Donnerstag am Firmensitz in Eppelheim bei Heidelberg den Goldenen Windbeutel 2013 für die dreisteste Werbemasche des Jahres verleihen.

Capri-Sonne (in der Geschmacksrichtung Orange) enthält pro 200-Milliliter-Beutel umgerechnet sechseinhalb Stück Würfelzucker unddamit mehr als ein gleich großes Glas Fanta Orange. Da der Konsum zuckerhaltiger Getränke ohnehin bereits zu hoch ist und Übergewicht unter Kindern grassiert, forderte foodwatch das Unternehmen auf, alleWerbe- und Marketingaktivitäten zu stoppen, die sich gezielt an Kinder richten.

"Capri-Sonne & Co. sind Dickmacher ersten Ranges, das ist wissenschaftlich erwiesen. Dennoch fixt Wild Kinder auf allen Kanälenan, immer noch mehr Zuckergetränke zu konsumieren - im Internet, Fernsehen, in der Schule, bei Sportveranstaltungen und sogar als Kinderbetreuer in Ferienanlagen", kritisierte Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelwerbung bei foodwatch.

In einer ganzen Reihe von Studien ist der Zusammenhang zwischen Soft-Drink-Konsum und dem Risiko für die Bildung von Übergewicht belegt. In Deutschland gelten 15 Prozent der Kinder als übergewichtig, 6 Prozent sogar als fettleibig (adipös). foodwatch fordert daher ein grundsätzliches Verbot der Bewerbung unausgewogener Produkte direkt an Kinder.

Bei der von foodwatch ausgerufenen Online-Wahl zum Goldenen Windbeutel auf www.goldener-windbeutel.de haben sich vom 18. April bis zum 15. Mai 2013 insgesamt 119.835 Verbraucher beteiligt. Das Ergebnis im Detail:

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