Urteil für mutmaßlichen Messerstecher aus Wilnsdorf erwartet

Er wollte ihm noch ins Gesicht stechen: Weil er seinen Bruder und dessen Frau erstochen haben soll, steht ein 63 Jahre alter Mann vor dem Landgericht Siegen. Die Tat hat er gestanden, Reue zeigte er nicht. Nun wird das Urteil erwartet.

 Urteil für mutmaßlichen Messerstecher aus Wilnsdorf erwartet.

Urteil für mutmaßlichen Messerstecher aus Wilnsdorf erwartet.

Foto: Oliver Berg/Archiv

Siegen (dpa/lnw) – Im Fall eines 63-Jährigen, der im siegerländischen Wilnsdorf seinen Bruder und dessen Frau ermordet haben soll, wird heute am Landgericht Siegen das Urteil erwartet. Dem iranischen Staatsbürger wird vorgeworfen, seinen 78-Jährigen Bruder vor dessen Haus erst angefahren und dann mit einem Messer auf ihn eingestochen zu haben. Als seine Schwägerin aus dem Haus gelaufen kam, habe er auch diese mit dem Messer getötet. Der Mann hatte sich danach widerstandslos festnehmen lassen und die Tat vor Gericht gestanden. Hintergrund war demnach ein Familienstreit um eine geerbte Wohnung in Teheran.

Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus niederen Beweggründen aus und hat lebenslange Haft gefordert. Weil er sich um sein Erbe betrogen fühlte, habe er schon lange Rachepläne geschmiedet. Der 63-Jährige hatte vor Gericht ausgesagt, er habe seinem Bruder weh tun wollen und davon geträumt, ihm ins Gesicht zu stechen. Nach der Tat habe er laut Zeugen gesagt: "Das musste sein." Im Fall der Schwägerin ist er wegen Totschlags angeklagt. Auch hier plädierte die Staatsanwältin auf Mord. Der Angeklagte soll die Frau gejagt, hinterrücks angegriffen und dann erstochen haben. Die Verteidigung schloss nicht aus, dass der Angeklagte im Affekt gehandelt hat.

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