Man kann Wolfgang Bender, der gestern mit einem Empfang im Haus der Theatergemeinde am Bonner Talweg verabschiedet wurde, mit Fug und Recht als Mister Theatergemeinde bezeichnen. Am 1. Januar 1976 wurde er hauptamtlicher Geschäftsführer.

In Benders Amtszeit fielen viele strukturelle Veränderungen, von der EDV bis zum professionellen Marketing, hat Elisabeth Einecke-Klövekorn, Vorsitzende der Theatergemeinde, festgestellt. Die Strategien der Kulturvermittlung seien neu justiert worden, die Abos auf die freie Szene ausgeweitet. Museums-, Ausstellungsbesuche und viele andere Leistungen kamen hinzu, führte Einecke-Klövekorn aus.

Der Mitgliedsausweis sei zur KulturCard mit über 50 Partnern geworden. Benders Augenmerk habe auch der bildenden Kunst gegolten, seit vor zehn Jahren die Reihe der Hausaustellungen in der Bonner Geschäftsstelle entstand. Das Fazit der Vorsitzenden: "Unter seiner Leitung blieb die Theatergemeinde Bonn die erfolgreichste in ganz Deutschland und die größte hinter den Millionenstädten Berlin, Hamburg, Köln und München."

Wolfgang Bender war stets daran gelegen, so viele Menschen wie möglich in die Theater zu bringen. Mit seiner Meinung über individuelle Aufführungen hielt er indes nicht zurück. Als Theaterkritiker während der Pause oder nach den Vorstellungen war er dabei ein Mann der leisen Töne und subtilen Andeutungen; manchmal konnte man seine Meinung der beredten Mimik entnehmen. Benders Nachfolger ist der 1956 in Köln geborene Norbert Reiche.

Er war schon als Schüler und Student für die Theatergemeinde tätig. Nach seinem Lehramtsstudium mit den Fächern Chemie und Mathematik wurde er 1982 stellvertretender Geschäftsführer der Theatergemeinde Köln und ist seit 1992 deren Geschäftsführer sowie Geschäftsführer der Theater-Rundschau Verlagsgesellschaft. Von 1992 bis 2013 war er außerdem Geschäftsführer des Bundes der Theatergemeinden.