Tanzfestival "Into the Fields" Kontinente in Bewegung gebracht

Wie misst man einen Raum? Längs, quer, in der Diagonale? Wie füllt man ihn aus, wenn das einzig Veränderliche dort der eigene Körper ist - um kulturelle und geografische Einflüsse in Bewegung zu setzen?

Dieser Herausforderung haben sich die Choreografen Rafaële Giovanola (CocoonDance, Bonn) und Alvin Erasga Tolentino (Co.ERASGA, Vancouver) gestellt und gemeinsam mit den Tänzern Fa-Hsuan Chen, Alison Denham, Volkhard Samuel Guist, Martin Inthamoussú, Billy Marchenski und Victoria Perez eine Antwort darauf gefunden. Eine, die zu dem abstrakt-fordernden Score von Pablo Palacio und dem von Jonathan Tsang ebenso offensiv gesteuerten Licht mitunter an die Tierwelt weit entfernter oder vergessener Welten erinnert und jetzt unter dem Titel "Shifting Geography" Premiere beim ",Into The Fields' - Festival für zeitgenössischen Tanz" im Theater im Ballsaal feierte.

Stellenweise animalisch: So könnte es sein. So ergäbe es einen reizvollen Kontrast zum globalen Fluss von Waren, Geld und Informationen, der schon längst ohne uns auszukommen scheint ... Eindeutig ist dagegen die beeindruckende Vielfalt menschlicher Bewegungen und die in jeder Sekunde beinahe spürbare Körperspannung, der man das intensive Training nach vier Arbeitsphasen und einer Aufführung wohl ansehen kann.

Auf diese Weise spiegelt sich im Thema des Stückes letztlich auch sein Entstehungsprozess - der Austausch zwischen Kultur und Arbeitsweisen in Deutschland und British Columbia. Um Unterschiede und Gemeinsamkeiten so in Balance zu bringen, wie es diese drei jungen Frauen und Männer vormachen. Und jedes Mal wieder etwas anderes darin zu finden.

Das Festival wird am Mittwoch, 19. März, mit "Pieces Of Me" von CocoonDance im Theater im Ballsaal fortgesetzt.

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