Kommentar Detroit meldet Bankrott an - Zündstoff

WASHINGTON · Aus dem Leuchtfeuer des Fortschritts, der Boomtown schlechthin, ist ein funzeliges Licht geworden. Detroit ist pleite. Die Nachricht vom finanziellen Offenbarungseid der Motorstadt, die künftig von einem Konkursrichter regiert wird, wirft ein Schlaglicht auf das, was für die USA weitaus bedrohlicher ist als Terroristen, spionierende Chinesen oder der schwachbrüstige Dollar.

Es sind die exorbitanten Schulden, die wie ein Strick wirken, der sich immer enger um den Hals legt. Dutzende Städte, Gemeinden und Bundesstaaten ächzen unter der Last, die Renten-, Pensions- und andere Altersversorgungsansprüche aus rosigeren Zeiten aufgehäuft haben.

Sie sind faktisch pleite. Landesweit sollen sich die Zusagen für Alterspensionen für Lehrer, Feuerwehrleute, Krankenschwestern und Polizisten im Bereich von vier Billionen Dollar bewegen. Fast die Hälfte davon ist nicht gedeckt. Anders als in der Finanzkrise 2008/2009, als Obama Steuergelder in Milliardenhöhe freimachte, um die Auto-Riesen General Motors und Chrysler vor dem Totalschaden zu bewahren, wird diesmal kein Notarztwagen mit frischem Geld aus Washington gen Michigan starten. Wie ein Neuanfang gelingen kann?

[kein Linktext vorhanden]Im kleinen Rhode Island an der Ostküste wurden die Folterwerkzeuge schon ausprobiert. Öffentliche Bedienstete müssen radikal auf Leistungen verzichten, Steuerzahler dagegen mehr entrichten. Sogar Staatsdiener, die im Ruhestand sind, wurden zur Kasse gebeten. Eine schmerzhafte Therapie mit viel gesellschaftlichem Zündstoff.

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