Hochwasserschutz im Kreis Ahrweiler Renaturierungen der Mittelahr soll vor Hochwasser schützen

ALTENAHR · Starkregen und Schutz vor Hochwasser waren Themen im Verbandsgemeinderat Altenahr. Baubeginn für die verschiedenen Maßnahmen soll im Sommer 2018 sein.

 Die verlandeten Brückendurchgänge (links und rechts) an der Steinbergsmühle in Dernau haben im Sommer 2016 zum Überlaufen der Ahr an dieser Stelle beigetragen.

Die verlandeten Brückendurchgänge (links und rechts) an der Steinbergsmühle in Dernau haben im Sommer 2016 zum Überlaufen der Ahr an dieser Stelle beigetragen.

Foto: Günther Schmitt

Hochwasserschutz stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates Altenahr. Über den Sachstand des Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepts, das vor dem Hintergrund der Starkregenereignisse im Juni vergangenen Jahres erarbeitet wird, informierte der Ingenieur Thomas Siekmann vom Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz.

Dabei ging es in erster Linie um das methodische Vorgehen. Denn die zu treffenden Maßnahmen würden nicht zuletzt auf Basis der im Juli und August anstehenden Ortsbegehungen in den einzelnen Ahr-Gemeinden erarbeitet. Siekmann rechnet damit, dass ein entsprechender Maßnahmenkatalog im März kommenden Jahres vorliegen werde. Dieser werde wiederum auf den Bürgerversammlungen, die für Mai und Juni 2018 angesetzt seien, vorgestellt.

Müll sorgt für Staus und Überschwemmungen

Frank Heuser vom Abwasserwerk der Verbandsgemeinde Altenahr stellte die Ergebnisse der Gewässerschau vor, die unter Federführung der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord im November vergangenen Jahres vorgenommen wurde. Die Besichtigung habe gezeigt, dass mehrere Auenbereiche in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten durch natürliche Prozesse wie etwa Kiesablagerungen zugeschwemmt worden seien. Dadurch seien der Auencharakter mit seinen ökologischen und wasserwirtschaftlichen Funktionen verloren gegangen. Außerdem hätten Totholz und illegale Müllablagerungen im Fluss Staus und Überschwemmungen verursacht.

Auch habe sich in den vergangenen 200 Jahren die Breite des Flussbetts an einigen Stellen erheblich verjüngt, was einen erheblichen Rückstau und damit auch einen schnelleren Anstieg des Wasserpegels mit sich bringe. Erste Maßnahmen seien bereits durchgeführt worden. So seien Aufschüttungen und Ablagerungen entfernt sowie der Uferbewuchs teilweise zurückgeschnitten worden. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes plane der Kreis Ahrweiler zudem umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen an der Mittelahr.

Auenbereiche für die Ahr

Mit der Umsetzung ist das Bad Bodenforfer Ingenieurbüro Porz beauftragt worden. Dessen Inhaber Stephan Porz erläuterte die in Liers, Kreuzberg, Altenburg und Dernau geplante Renaturierung von Auenbereichen an der Mittelahr, für die das Land Rheinland-Pfalz Mittel aus der „Aktion blau plus“ zur Verfügung stellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Schaffung von Retentionsräumen in den Auenbereichen am Flussufer, in denen sich die Ahr ungehindert ausbreiten kann, so dass Hochwasserspitzen abgemildert werden. Baubeginn soll im Sommer/Herbst 2018 sein.

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