Kulturausschuss Bonn Sondersitzung zum Pantheon geplatzt

Bonn · Das war am Mittwochabend eine der kürzesten Sitzungen, die der Kulturausschuss je erlebt hat: Nach nur 15 Minuten endete die vom Bürger Bund Bonn (BBB) beantragte Sondersitzung, in der die Hintergründe für das Hickhack um den geplanten Umzug des Pantheon-Theaters in die Schauspielhalle Beuel beleuchtet werden sollten.

 Ließ sich nicht erweichen und beantragte den schnellen Schluss der Sitzung: CDU-Ratsherr Georg Fenninger (r.).

Ließ sich nicht erweichen und beantragte den schnellen Schluss der Sitzung: CDU-Ratsherr Georg Fenninger (r.).

Foto: Barbara Frommann

Weil nur sechs anstatt der vorgeschriebenen zwölf Stadtverordneten anwesend waren, war der Ausschuss entsprechend der Gemeindeordnung nicht beschlussfähig. CDU-Ratsherr Georg Fenninger beantragte umgehend den Schluss der Sitzung. Er habe im Vorfeld in zwei Schreiben an Oberbürgermeister Ashok Sridharan darauf hingewiesen, dass in den Ferien viele Ratsmitglieder verreist seien. „Es sind ja noch nicht einmal alle kulturpolitischen Sprecher anwesend“, sagte er.

BBB-Ratsherr Johannes Schott bat ihn neben Bärbel Richter (SPD) und Jürgen Repschläger (Linksfraktion) noch einmal darum, beide Augen zuzudrücken, damit Kulturdezernent Martin Schumacher doch noch vortragen könne. Vergeblich. Fenninger erinnerte Schott daran, dass ausgerechnet der BBB genau aus dem selben Grund schon mehrfach versucht habe, die Sitzungen des Wirtschaftsausschusses zum Platzen zu bringen. Somit hatte der CDU-Mann den BBB quasi mit seinen eigenen Waffen geschlagen. Denn Ausschussvorsitzender Helmut Redeker (SPD) beendete daraufhin die Sitzung.

„Wir erwarten jetzt, dass wir unseren Fragenkatalog schriftlich beantwortet bekommen“, sagte Schott. Wie berichtet, hatte Pantheon-Chef Rainer Pause zur bösen Überraschung vieler den eigentlich schon spruchreifen Umzugsplänen seines Theaters nach Beuel vor mehr als einer Woche plötzlich eine Absage erteilt und dabei die Verwaltung scharf kritisiert, sie lege ihm andauernd Steine in den Weg. OB Sridharan persönlich schaltete sich ein. Am Wochenende die Wende: Pause hat sich entschieden, mit dem Pantheon jetzt doch noch einen Umzug in die Halle Beuel anzustreben. Dafür sagte ihm der OB jegliche Unterstützung der Stadt Bonn zu.

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