Junge Mutter hat Krankenhaus verklagt Seit Geburt ihres Kindes behindert
BONN · Die Geburt ihres Kindes im Januar 2012 hat für eine junge Mutter schwerwiegende gesundheitliche Folgen, und dafür macht die heute 28-Jährige das Krankenhaus, in dem sie entbunden hat, verantwortlich: Weil dort gravierende Fehler gemacht worden seien, sei ihr Darm nun irreversibel verletzt, und sie könne nie mehr ein normales Leben führen.
Sie ist seitdem zu 50 Prozent schwer behindert und nicht mehr arbeitsfähig. Nun hat sie das Krankenhaus auf mindestens 30 000 Euro Schadensersatz verklagt und beantragt überdies die Feststellung, dass das Hospital auch für alle Folgeschäden aufkommen muss.
Als an jenem Tag im Januar die Wehen einsetzten, ging es mit der Geburt einfach nicht weiter. Die Hebamme machte schließlich einen Dammschnitt, das Köpfchen kam, doch Schulter und Arm des schwerer als ausgerechneten Kindes waren in einer Stellung, die bei der Entbindung zu einem weiteren Damm- und vor allem zu einem Darmriss führte, die operiert werden mussten.
Nach einer Woche wurde die junge Mutter zwar entlassen und die Wunde als "zeitgerecht heilend" bezeichnend. Doch nach 14 Tagen kam sie mit Schmerzen wieder, ihr Darm funktionierte nicht, und als eine Fistel festgestellt wurde, riet man ihr zur Operation in einer Fachklinik drei bis vier Monate später.
Doch bereits nach zwei Monaten wurde sie operiert, weil sie die Schmerzen nicht mehr ertrug. An ihrer Darmproblematik änderte die Operation allerdings nichts. Nun wirft sie dem Krankenhaus vor, Größe und Gewicht des Kindes nicht erkannt zu haben. Außerdem habe man einen größeren Dammschnitt machen müssen. Auch habe sie wegen ihres schmalen Beckens vergeblich um einen Kaiserschnitt gebeten. Und die Hygiene haben nicht gestimmt, sonst hätte sich keine Fistel gebildet. Doch in einem vorläufigen Gutachten heißt es: Es liegt kein Behandlungsfehler vor, sondern ein "schicksalhafter Verlauf". Nun muss die 9. Zivilkammer entscheiden.
