Arbeiten rund um die Röttgener Kirche sind abgeschlossen Neuer Mittelpunkt für die Gemeinde

RÖTTGEN · An rote und gelbe Legosteine erinnert die Fassadenverkleidung des neuen integrativen Kindergartens, helle Sonnenstrahlen tauchen den großen Glasanbau des Pfarrzentrums in warmes Licht: Kaum ein Jahr lang haben die Bauarbeiten rund um die Röttgener Kirche Christi Auferstehung gedauert.

 Das neue Pfarrzentrum der Gemeinde Christi-Auferstehung: In den Schreiben spiegelt sich in Rot und Gelb der Kindergarten. FOTOS: ROLAND KOHLS

Das neue Pfarrzentrum der Gemeinde Christi-Auferstehung: In den Schreiben spiegelt sich in Rot und Gelb der Kindergarten. FOTOS: ROLAND KOHLS

Foto: Roland Kohls

Jetzt sind die Handwerker abgezogen, und die Gemeindemitglieder inspizieren erstmals das neue Ensemble. Zu dem Komplex gehören neben Kindergarten und Pfarrzentrum auch die Bücherei sowie Jugend- und Bastelräume.

Bereits vor einigen Jahren war die Pfarrei vom Erzbistum aufgefordert worden, die Begegnungsstätte am Herzogsfreudenweg der Gemeindegröße anzupassen und die katholische Kindertagesstätte zeitgemäß zu gestalten.

Allerdings waren die vorhandenen Gebäude energetisch und bautechnisch in solch einem schlechten Zustand, dass eine notdürftige Reparatur nicht infrage kam. Die Suche nach einer kostengünstigen Lösung führte schließlich zu einer Kombination von Neu- und Umbau.

Im Dezember 2013 reichte Architektin Ute Weimann den Bauantrag ein, im August 2014 rollten schließlich die Bagger an. Doch kaum hatten die Handwerker mit der Arbeit bekommen, traten erste Probleme auf: Nicht nur der Keller war so feucht, sodass der gesamte Estrich erneuert werden musste, bei der Erweiterung des Fundaments für das neue Pfarrheim wurde im Erdreich auch Bauschutt aus den 60er Jahren entdeckt.

Aber selbst solche Rückschläge konnten das ehrgeizige Projekt nicht stoppen. Kaum ein Jahr dauerte es, bis die Kinder in den neuen Kindergarten einzogen. Dort werden seit August Zwei- bis Sechsjährige betreut. Ein großes Schild am Eingang verrät, dass in diesem Domizil ganz besondere Regeln herrschen.

"Schuhe aus" werden Kinder, Eltern und Besucher am Eingang aufgefordert. "Wir sind eine schuhfreie Kita", sagt Margarete Custodis, Leiterin der Einrichtung. Denn in diesem Alter würden Kinder meist auf dem Boden spielen. "Am Eingang gibt es Puschen, die jeder anziehen soll, wenn er in unsere Räume kommt", so die Erzieherin. Damit die Kinder nicht nur auf sauberem, sondern auch auf einem warmen Boden spielen, wurde überall Fußbodenheizung eingebaut.

Das Herzstück bildet der neue Pfarrsaal, der im Bereich der ehemaligen Bücherei und des Clubraumes entstanden ist. Das bestehende Gebäude wurde zum Innenhof hin mit einem verglasten Anbau erweitert und präsentiert sich dadurch hell und lichtdurchflutet. Der Saal ist zwar etwas kleiner als der ursprüngliche, durch eine Falttür lässt er sich jedoch innerhalb von Minuten umwandeln.

So kann der komplette Raum für große Veranstaltungen oder aber bei geschlossener Trennwand von zwei kleineren Gruppen zeitgleich genutzt werden. Die Bücherei ist in das Untergeschoss gezogen. Dort wurden bodentiefe Fenster über die gesamte Straßenfront eingesetzt. Auch die beiden im Keller gelegenen Jugendräume, in denen sich die Messdiener und die katholische Jugend Röttgen (KJR) regelmäßig treffen, sowie der Bastelraum wurden grundlegend saniert.

Damit auch Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen Bücherei und Kellerräume erreichen, wurde neben dem Treppenhaus ein Aufzug installiert. Der Lift ist mit den gleichen bunten Fassadenelementen verkleidet wie der Kindergarten. Der gesamte Komplex einschließlich der Kindertagesstätte ist barrierefrei.

Die Baukosten für den Kindergarten in Höhe von 2,15 Millionen Euro werden vom Erzbistum übernommen. Die übrigen Arbeiten schlagen mit 1,25 Millionen Euro zu Buche, wovon die Gemeinde 30 Prozent tragen wird. "Durch diesen neu gestalteten Komplex ist das Pfarrzentrum wirklich zu einem Mittelpunkt in der Gemeinde geworden", sagten die Besucher bei der Besichtigung und freuten sich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort