Förderverein Sankt Barbara Neuer Förderverein in Ippendorf

IPPENDORF · Geld ist überall knapp. Nicht nur die Kommunen leiden derzeit unter der angespannten Finanzlage, auch die Kirchengemeinden müssen jeden Euro zweimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben.

 Stellte die Prinzipien des neuen Vereins vor: Reinhard Schmehl vom Kirchenvorstand.

Stellte die Prinzipien des neuen Vereins vor: Reinhard Schmehl vom Kirchenvorstand.

Foto: Roland Kohls

Mit spitzer Feder rechnet seit einiger Zeit auch die Pfarrei Sankt Barbara in Ippendorf. Trotzdem: Mit den Zuschüssen des Erzbistums allein können Seelsorge, Jugend- und Seniorenarbeit nicht länger in gewohntem Umfang aufrechterhalten werden. Unterhaltung und Instandsetzung von Kirche, Jugendheim und Pfarrbüro sind ebenfalls ein Verlustgeschäft. Den jährlichen Einnahmen von rund 42.800 Euro stehen Ausgaben von etwa 52.000 Euro gegenüber. "10.000 Euro fehlen pro Jahr", rechnete René Pflüger vom Pfarrgemeinderat vor.

So geht es nicht weiter, waren sich einige Gemeindemitglieder im September einig. Damit das Gemeindeleben auch in Zukunft so wie gewohnt stattfinden kann, gründeten sie jetzt den "Förderverein Sankt Barbara".

Kirche und Jugendheim sind aktuell die größten Kostenträger. "Die Bausubstanz muss auf jeden Fall erhalten bleiben. Wenn gespart werden muss, dann an der Ausstattung", erklärte Clemens Pflüger vom Pfarrausschuss Sankt Barbara. Das könnte der Blumenschmuck sein oder die Reparatur der Lautsprecheranlage. "Alles, was wir schön finden, wird irgendwann wegfallen, wenn wir an der finanziellen Situation nichts ändern."

Gemeinsam mit Reinhard Schmehl, dem Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, hat er schon konkrete Pläne entwickelt, wie der neue Förderverein Einnahmen erzielen wird. Neben den Mitgliedsbeiträgen soll dies durch Veranstaltungen wie Weinproben oder Gemeindefeste erreicht werden. Auch ein gemeinsamer Imbiss nach den Sonntagsgottesdiensten ist im Gespräch. Wichtig ist Schmehl allerdings eines: "Wir wollen die gewachsenen Strukturen nicht aushebeln. Wir wollen diejenigen, die sich schon jetzt im Gemeindeleben engagieren und ehrenamtlich viel Arbeit leisten, nicht zusätzlich belasten. Die Arbeit im neuen Förderverein muss auf mehreren Schultern ruhen."

Im Pfarrbrief und mit Hauswurfsendungen will man in den nächsten Wochen auf die Gründung aufmerksam machen und versuchen, neue Mitglieder zu gewinnen. Dabei legt Reinhard Schmehl auf eines ganz besonderen Wert. "Wir sind keine rein kirchliche Einrichtung. Sondern wir sehen uns als gemeinnützigen, weltlichen und konfessionsunabhängigen Verein. Jeder, der Interesse daran hat, dass das Leben in der Gemeinde so wie bisher erhalten bleibt, ist bei uns willkommen."

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