Prozess vor dem Landgericht Bonn 41-Jähriger nach Raub angeklagt

Bonn · Was hat einen Räuber dazu verleitet, zu der Apotheke zurückzukehren, die er gerade eben erst überfallen hatte? Mit dieser Frage wird sich demnächst die dritte große Strafkammer des Landgerichts befassen müssen.

 Vor Gericht steht bald zum wiederholten Mal ein 41-jähriger Mann.

Vor Gericht steht bald zum wiederholten Mal ein 41-jähriger Mann.

Foto: dpa

Wie Gerichtssprecher Bastian Sczech am Freitag bestätigte, wurde ein 41 Jahre alter Mann aus Siegburg jetzt wegen schwerer räuberischer Erpressung angeklagt. Bei einer Verurteilung droht ihm eine mehrjährige Freiheitsstrafe.

Am Nachmittag des 3. November des vergangenen Jahres soll der offenbar drogenabhängige Mann in der Apotheke in der Weststadt aufgetaucht sein. Mit einem Schlagstock bedrohte er laut Anklage die 61 Jahre alte Inhaberin der Apotheke im Musikerviertel und eine Angestellte. Zunächst forderte der Räuber die Frauen auf, ihre Handtaschen herauszugeben – doch die Bedrohten hatten keine Taschen bei sich.

Stattdessen gab die Apothekerin dem Mann 185 Euro aus der Kasse, um die Situation zu beruhigen. Damit gab sich der Räuber jedoch nicht zufrieden. Laut Gerichtssprecher hatte er es zudem auf Medikamente abgesehen – wohl vor allem auf Opiate. Diese waren aber laut Apothekerin nicht vorrätig. Daraufhin verlangte der 41-Jährige Beruhigungs- und Schlafmittel.

Mit dem erbeuteten Bargeld und fünf Packungen Psychopharmaka verließ der Angeklagte die Apotheke. Kurioserweise kehrte er jedoch kurze Zeit später wieder zum Tatort zurück. Die mittlerweile eingetroffenen Polizisten reagierten sofort und nahmen ihn fest.

Bislang hat sich der Angeklagte noch nicht zu dem Vorfall geäußert. Obwohl er bereits mehr als 20 Mal vorbestraft ist und bereits im Gefängnis gesessen hat, wurde keine Untersuchungshaft angeordnet.

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