Kirche in Geldnot Kreissynode beschließt Haushalt und wählt Vertreter
BONN · Die evangelische Kirche in Bonn muss sparen. Das wurde bei der zweitägigen Synode am Wochenende deutlich. Grund sind laut Pfarrer Joachim Gerhardt unter anderem gestiegene Personalkosten und Mehrkosten in der Verwaltung. Nur mit Mühe konnte der Kreissynodalvorstand einen ausgeglichenen Haushalt aufstellen.
Die Brisanz der Entwicklung ist erst in den vergangenen Wochen deutlich geworden und überraschte auch die Synodalen. Entsprechend engagiert verlief die sich anschließende Diskussion. Viele Teilnehmer wollten wissen, wie sich die gestiegenen Kosten erklären lassen, zeitweise war fraglich, ob der Haushalt in der vorliegenden Form beschlossen werden kann. Der hat für das Jahr 2013 ein Volumen von 5,7 Millionen Euro. Auf der Internetseite der evangelischen Kirche Bonn gibt es wegen der finanziellen Situation ab sofort ein Spendenportal.
Auch beim zweiten großen Thema, dem Neubau des Kirchenpavillons, über das die Synodalen am Freitagabend berieten, ging es nicht zuletzt um die Finanzen. Einigkeit besteht darüber, dass das alte Kirchencafé an der Budapester Straße nicht zuletzt wegen der Beeinträchtigungen, die mit dem Neubau der Sparkasse einhergehen, kein geeigneter Standort mehr ist. Uneins ist man sich teilweise allerdings darüber, wie der neue Pavillon auf dem Vorplatz der Kreuzkirche gebaut werden soll.
Nicht zuletzt der neu gegründete Arbeitskreis, der sich mit kirchlichem Umweltmanagement befasst, plädiert für eine ökologische Bauweise - was das Projekt teurer machen würde. "In den kommenden Wochen wollen wir klären, was ökologisch zusätzlich noch möglich ist, und was wir uns dann leisten können", sagte Superintendent Eckhard Wüster. Und: "Wenn alles gut läuft, können wir auf der Frühjahrssynode über den Baubeginn reden." Zum stellvertretenden Superintendenten wählten die Synodalen Pfarrer Wolfgang Harnisch.
