Tanzfestival der Bonner Werkstätten Publikum begeistert vom Tanzfestival in Gesamtschul-Aula
Pützchen · Zombies mit bleichen Gesichtern und Beethoven-Outfit bewegten sich in einer Choreographie über die Bühne. Sie huldigten dem Tod, der schließlich mit seinem Totenkopf-Zepter einen nach dem anderen erstarren ließ - eine schaurige Geschichte, die die Mitglieder der Bonner Werkstätten für Behinderte in Meckenheim zur Musik von Michael Jacksons "Thriller" präsentierten.
Das Publikum, das am Samstag zum zweiten Tanzfestival in die Aula der Integrierten Gesamtschule Beuel gekommen war, war begeistert und wollte eine Zugabe, die ihnen die Tänzer gerne gewährten.
So kreativ ging es bei allen Auftritten der acht Werkstätten zu, die sich an der Veranstaltung beteiligten. Die Herseler traten zum Song "Kung fu fighting" in Kampfsportmontur auf, die Troisdorfer zum "Wochenend und Sonnenschein" in sommerlichen Röcken und Boxershorts. Die Teilnehmer aus Remscheid hatten zum Karnevalslied "Die Hände zum Himmel" riesige Holzhände gebastelt und luden die Besucher zum Mitmachen ein.
Es gab "Lambada", "Pokerface", den Enten- und Schleiertanz, Walzer und vieles mehr. Neben den Bonner und den Rhein-Sieg-Werkstätten waren auch die Ballettschule Mayer aus Bornheim-Sechtem und die "Flying Dancers", die integrative Tanzgruppe des Wohnprojektes "Die Kate", mit dabei.
"Der Tanz will dich so wie du bist, so begabt, so ungeschickt, so lustig, so ernst, so dick und so dünn, so wie du bist, kein bisschen anders." Dieses Motto, das der Gesundheitspsychologe Bernhard Weiser formuliert hat, galt auch schon bei der Festivalpremiere 2010. Miteinander tanzen, Berührungsängste zwischen Behinderten und Nichtbehinderten abbauen - das ist die Idee des alle zwei Jahre ausgerichteten Tanzfestivals, das von Birgit Anders, Sportlehrerin der Bonner Werkstätten, initiiert wurde. Bei der Neuauflage gab es, sehr zur Freude der Mitveranstalterin Sabine Krause vom sozialen Dienst Meckenheim, drei Tanzgruppen mehr, insgesamt waren mehr als 100 Tänzer beteiligt.
Im Saal der Gesamtschule herrschte eine lebendige und fröhliche Atmosphäre. Die Tänzer waren vor ihren eigenen Auftritten mächtig aufgeregt und gingen bei denen der anderen Gruppen begeistert mit.
