Datenschutz in Bad Godesberg Landesamt prüft Kameras an Moschee
Bad Godesberg · An dem Gebäude an der Koblenzer Straße sind Überwachungskameras angebracht. Es gibt Bedenken wegen des Datenschutzes. Der Vorsitzende der Ditib-Gemeinde kann die Kritik nicht nachvollziehen.
Wie viel Kontrolle darf oder muss sein? Diese Frage hat sich kürzlich ein GA-Leser gestellt, als er gleich mehrere Überwachungskameras an der Fatih-Moschee an der Koblenzer Straße entdeckte. Die Einrichtung gehört dem türkischen Dachverband Ditib an. Nicht nur, dass er sich auf dem Bürgersteig stehend selbst im Fokus der Linsen befunden habe. „So wie ich das sehe, kann von dort der gesamte nach Bad Godesberg fließende Verkehr überwacht werden“, meinte der Leser.
Eine Anfrage des General-Anzeigers bei der Polizei Bonn mündete in eine gemeinsame Streife der Beamten mit ihren Kollegen vom städtischen Ordnungsamt. „Wir haben mehrere Kameras festgestellt, aber da leider kein Verantwortlicher fürs Gebäude da war, hat das Ordnungsamt einen so genannten Vorgang gefertigt“, sagte Polizeisprecher Robert Scholten. Der „Vorgang“ besagt erst mal nicht mehr, als dass weiter geprüft wird – aber jetzt vom Landesamt für Datenschutz und Informationsfreiheit in Düsseldorf.
Anwohner beschwerte sich über Position der Kamera
Wenig Verständnis für die Bedenken hat Gemeindevorsitzender Süleyman Hasbal: „Wir wollen nicht die Straße beobachten, aber es geht um unsere eigene Sicherheit“, erklärte Hasbal auf Nachfrage.
Es habe zwar bis auf den Diebstahl einer Spendenkasse und einem Vorfall in der Teestube keinen konkreten Anlass für das Anbringen der Kameras gegeben: Aber es gebe so viele negative Nachrichten, so dass man sich entschieden habe, das eigene Grundstück, vor allem den Eingang und den Parkplatz, per Video in den Blick zu nehmen. Ein Nachbar habe sich über die Position einer Kamera beschwert: „Wir haben die Firma noch einmal bestellt, sie wird das Gerät anders anbringen“, so Hasbal.