Bis Sonntag rauchen die Köpfe

BAD GODESBERG · In der Stadthalle laufen seit gestern drei europäische Top-Events des Bridge-Sports

Die Spieler konzentrieren sich: In der Stadthalle werden zahlreiche Turniere ausgetragen.

Die Spieler konzentrieren sich: In der Stadthalle werden zahlreiche Turniere ausgetragen.

Foto: Ronald Friese

"Oh je", stöhnt Hans-Christian Nielsen. Der Bridge-Spieler der Senioren-Nationalmannschaft aus Dänemark kommt beim "Bonn Nations Cup 2012" gerade aus der Partie gegen die Österreicher. Die vier Top-Denksportler aus dem hohen Norden hätten den Zweikampf total versiebt. "Das muss jetzt gleich gegen die Norweger besser laufen." Doch die skandinavischen Nachbarn haben, wie Nielsen weiß, hier in der Bad Godesberger Stadthalle bei diesem europäischen Top-Bridge-Turnier ihre junge Nationalmannschaft aufgeboten.

Na ja, meint der Däne, am Freitag trete er ja auch noch im nächsten Wettkampf, dem Bonn-Cup, an, vielleicht mit besseren Chancen. Denn rauchende Köpfe sind vom gestrigen Mittwoch bis Sonntag, 20. Mai, in der Stadthalle auf jeden Fall garantiert. Beim Einladungsturnier des Deutschen Bridgeverband (DBV), das gerade angelaufen ist, hat als Ausrichter der Bridge-Club Bonn 16 Mannschaften aus 15 Ländern zu Gast.

"Deutschland ist mit zwei Mannschaften vertreten, nämlich der amtierenden Nationalmannschaft sowie einem Bonner Team", erklärt der international erfahrene Bonn-Spieler Göran Mattsson, während er auf der großen Computertafel die aktuellen Ergebnisse studiert. Seine Kollegen Bernhard Sträter, Ulrich Kratz, Rainer Marsal und Hans Frerichs machen sich derweil ebenfalls mental fit - jeder auf seine Art. Gerade liegen in der Tabelle die Niederländer vorne. "Das kann sich aber schnell ändern", tippt Mattsson.

Für ihn sind die Vorjahrssieger aus Polen und das aus italienischen und französischen Profis zusammengewürfelte Team aus Monaco die Favoriten. Denn bei diesem Denksport ist das Kartenglück ja so gut wie ausgeschlossen. Was bei Bridge letztlich zählt, ist Konzentration, strategisches Denken, eine schnelle Auffassungsgabe, Ausdauer und Spielerfahrung. Die werden über das Nationenturnier hinaus beim Bonner Bridge-Marathon bis Sonntag noch Hunderte der besten Spieler der Welt beweisen müssen.

Ab Donnerstag kämpfen die besten Denksportler um den vom Bridge-Club Bonn ausgelobten Bonn-Cup. "Das ist unsere Alternative zur herkömmlichen Herrenpartie. Denn auch hier sind ausdrücklich Damen dabei", erklärt für den Bonner Verein Christel Herrmann. Sie selbst wird mit Spielpartnerin Edith Pfeifer ebenfalls an den Start gehen. "Bei dem superstarken Feld von 300 Teilnehmern auch aus dem Ausland haben wir zwei aber kaum eine Chance", nimmt Herrmann die Sache sportlich. Und dann wird in der Stadthalle von Freitag bis Sonntag auch noch die dritte German Bridge Trophy vergeben. 66 Teams aus 18 Nationen treten auf Einladung des DBV an. Zuschauer sind immer willkommen: zum In-die-Karten-Schauen.

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