Was kostet uns der Euro?

Thema Euro-Finanzkrise und Interview mit Jean-Claude Juncker am 27. März

 Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erklärt die Politik der Bundesregierung.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erklärt die Politik der Bundesregierung.

Foto: dpa

Wahlversprechen von 1999: "Was kostet uns der Euro? Muss Deutschland für die Schulden anderer Länder aufkommen? Ein ganz klares Nein! Der Maastrichter Vertrag verbietet ausdrücklich, dass die Europäische Union oder die anderen EU-Partner für die Schulden eines Mitgliedstaates haften. Mit den Stabilitätskriterien des Vertrags und dem Stabilitätspakt wird von Vorneherein sichergestellt, dass die Nettoneuverschuldung auf unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts begrenzt wird.

Die Euro-Teilnehmerstaaten werden daher auf Dauer ohne Probleme ihren Schuldendienst leisten können. Eine Überschuldung eines Euro-Teilnehmerstaats kann daher von Vorneherein ausgeschlossen werden. Wurden wir bei der Einführung des Euro belogen?

Wolfgang Förster, Bonn

Es ist wie ein Wink mit den Fakten, dass der General-Anzeiger am gleichen Tag das Interview mit Jean-Claude Juncker und zwei Seiten weiter einen Artikel über die Steueroasen bringt. Den Technokraten in Brüssel, die alles bis ins kleinste Detail reglementieren wollen, soll das ein Ansporn sein, sich um die wirklich wichtigen Dinge in Europa, insbesondere im Euroraum, zu kümmern. Auch Herr Juncker hat es versäumt, sich um Steuergerechtigkeit in der EU zu kümmern.

Ohne die wird es keine Ruhe auf den Finanzmärkten geben und weiter Krisen wie in Zypern heraufbeschwören. Wer muss letztendlich die Zeche für den Irrsinn bezahlen? Der Sparer und Kleinanleger wie jetzt in Zypern. Großanleger haben ihre Schäfchen ja bereits ins Trockene gebracht.

W. Heisterbach, Königswinter

Die Körperschaftssteuer ist offenbar immer wieder ein Reizthema. Die im Artikel genannten Zahlen von Detlef Drewes bedürfen dringend einer Korrektur. Den "paradiesischen" Körperschaftssteuersätzen von Zypern und Irland (12,5 Prozent) stellt Herr Drewes die Zahl von ca. 29,5 Prozent Körperschaftssteuer in Deutschland gegenüber

Dies ist ziemlich falsch, der richtige Wert ist 15 Prozent. Das Körperschaftssteueraufkommen in Deutschland ist gemessen am gesamten Steueraufkommen in Deutschland seit ca. zwölf Jahren extrem rückläufig, beträgt nur noch ca. 2,5 Prozent an allen gezahlten Steuern und ist somit eine Marginalie im Bundeshaushalt. Eine interessante Entwicklung angesichts ständig steigender Unternehmensgewinne.

Henning Behr, Bonn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort