ANZEIGE Schönes Siebengebirge Weite Blicke nach romantischem Weg

Für Dichter Wolfgang Müller von Königswinter war die Löwenburg die Nummer eins. Eine Wanderung zum Hausberg von Bad Honnef.

 Einsamer Wanderer auf der Löwenburg.

Einsamer Wanderer auf der Löwenburg.

Foto: Tourismus Siebengebirge

Frische Luft, Sonne im Frühling – das Siebengebirge ist quasi das „Sanatorium unter freiem Himmel“. Jetzt blühen die Buschwindrös­chen, die Knospen der Laubbäume platzen auf, die ersten Blättchen setzen frische grüne Farbtupfer, eine Augenweide. Die Natur ist eben doch der talentierteste Landschaftsmaler. Jetzt ist Zeit für Spaziergänge, Gelegenheit zum Durchatmen und zum Blick in die Ferne.

Ein schönes Ziel: der Hausberg von Bad Honnef, die Löwenburg. Wer das pittoreske Rommersdorf mit seinen urigen Fachwerkhäusern und der Villa Schaaffhausen passiert und am Möschbach entlang ins Annatal spaziert, hat einen feinen Ausgangspunkt  für die Wanderung. Unterwegs ist das Tor zur „Römerquelle“ mit der Jahreszahl „1847“ zu sehen, die auf den Fabrikanten Hubert Schaaffhausen zurückgeht, der Wasser für sein 1846 erworbenes Anwesen brauchte. Dessen Sohn Hermann war übrigens berühmter Anthropologe, der sich auch um den Neandertaler kümmerte und das Rheinische Landesmuseum mitbegründete.

Bequemer ist der Weg hoch zur Löwenburg an den beiden Teichen vorbei, der gemächlich nach oben führt. Wildromantisch indes das Tretschbachtal mit seinen Stegen und Brückchen und dem gurgelnden Wasser des Tretschbachs. Der schmale Pfad trifft oben auf den breiten Wanderweg, der von Hohenhonnef her führt. Der Weg zur 455 Meter hohen Löwenburg ist sehr gut ausgeschildert.

Ein bisschen Puste braucht der Spaziergänger für den letzten Anstieg – aber dann ist es geschafft. Dem Wanderer eröffnet sich ein historisches Kapitel mit einer begehbaren Ruine und den Resten des Bergfriedes. Bronzetafeln, die von der Königswinterer Bildhauerin Siegrid Wenzel nach einer Sanierung und Restaurierung von 1979 bis 1985 geschaffen wurden, vermitteln einen Eindruck vom einstigen Aussehen der Löwenburg, die in der zweiten Hälfte des12. Jahrhunderts von Heinrich II., Graf von Sayn, als Grenzfeste errichtet worden war. 2013 waren erneut Sanierungsmaßnahmen am Mauerwerk des Bergfrieds erforderlich. Neue archäologische Ausgrabungen im Turminneren und im Bereich des Zwingers fanden statt. Dabei wurde Siegburger Steinzeug gefunden, das im Naturparkhaus des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS) auf der Margarethenhöhe ausgestellt wird.

Aber nicht nur die Geschichte fesselt den Eroberer der Löwenburg. Die Aussicht ins Rheintal und in die Ferne sowie auf die umliegenden Berge des Siebengebirges ist immer wieder aufs Neue faszinierend. Zum Sattsehen und Verweilen.

Wer sich in den Rucksack Proviant gepackt hat, kann hier oben seine Butterbrote genüsslich verzehren und dabei seine Blicke gleiten lassen. Und kann dabei nachvollziehen, warum auch die Löwenburg zum Dichten verleitete. Karl Simrock, Emil Rittershaus oder Wolfgang Müller von Königswinter haben ihre Zeilen hinterlassen.

So schrieb Wolfgang Müller in seiner „Rheinfahrt“ 1846: „Es ist die Löwenburg, die ich erstieg, die stets das liebste Ziel von meinen Gängen. Ob allen Bergen feiert sie den Sieg mit Wäldern, Wiesenplätzen, Felsenhängen. Auf dem gebrochnen Turme, der sie schmückt, hoch über Buchenwipfeln, Vogelsängen, setz ich mich hin, im tiefsten Geist entzückt… oro

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