Maritim-Cup Telekom Baskets gewinnen berauschendes Finale

BONN · Die Telekom Baskets Bonn scheinen für die Saison in der Basketball-Bundesliga gerüstet zu sein. Die Mannschaft von Trainer Michael Koch gewann am Sonntag zum ersten Mal den vereinseigenen Maritim Cup. Im Telekom Dome besiegten sie die EWE Baskets Oldenburg vor 3500 Zuschauern mit 88:87 (21:22, 27:19, 12:30, 28:16).

Sowohl im Halbfinale gegen s.Oliver Würzburg, das mit 87:86 (14:26, 18:28, 27:16, 28:16) gewonnen wurde, als auch im Finale zeigten die Baskets wahre Kämpferqualitäten. Beide Male kamen sie nach hohen Rückständen zurück, um dann in jeweils dramatischen Schlussphasen den Spieß noch umzudrehen.

"Bei uns herrscht der richtige Geist. Wir geben nicht auf", sagte Baskets-Spieler Benas Veikalas. Bester Beweis dafür war das Halbfinale gegen Würzburg. 3300 Fans rieben sich am Samstag verwundert die Augen. Zum einen, weil der Gegner mit einer Aggressivität auftrat, wie man sie sonst nur in Play-off-Spielen erlebt. Zum anderen, weil sich ihre Mannschaft in der ersten Halbzeit völlig indisponiert zeigte und sie spielerisch sowie kämpferisch bitter enttäuschte. Beim 22-Punkte-Rückstand zur Pause (32:54) waren sogar vereinzelte Pfiffe zu hören.

"Es war klar, dass wir uns so nicht präsentieren durften und wir diesen Eindruck in der zweiten Hälfte revidieren mussten", sagte Baskets-Spieler Kyle Weems. Wie verwandelt kamen die Baskets zurück aufs Feld, setzten den Gegner endlich entschlossen unter Druck und nahmen den Kampf an. Das führte zu hitzigen Duellen, die nicht ohne Folgen blieben. Der Würzburger Chris McNaughton und der Bonner Patrick Ewing jr. gerieten so heftig aneinander, dass beide disqualifiziert wurden.

Der Ausfall ihres prominenten Neuzugangs konnte die Bonner nicht aufhalten. Angeführt von Spielmacher Jared Jordan und Topscorer Chris Ensminger sowie dem starken Kyle Weems holten die Bonner Punkt um Punkt auf. In der dramatischen Schlussphase war es Robert Vaden, der beim 84:86 weniger als eine Sekunde vor der Schlusssirene trotz engster Bewachung aus der Distanz zum Sieg traf und die längst versöhnten Zuschauer von den Sitzen riss.

Vaden könnte in der kommenden Saison der Mann für die entscheidenden Würfe werden. Auch im Finale gegen Oldenburg leitete er die Wende ein. Nachdem es bei den Bonnern zunächst sehr gut gelaufen war, sie zwischenzeitlich mit zehn Punkten geführt hatten (51:41/21.), riss Oldenburg das Steuer herum und ging nach einem 14:0-Lauf seinerseits mit 55:51 in Front. Beim 62:73 (31.) waren es bereits elf Punkte Rückstand für die Gastgeber. Doch wieder kamen sie über eine aggressive Verteidigung zurück. Nach dem 80:85 eineinhalb Minuten vor Schluss brachte Vaden sein Team mit zwei Dreiern mit 86:85 in Führung. In dieser Phase profitierte Bonn aber auch von einem fragwürdigen Technischen Foul gegen Oldenburgs Rickey Paulding. Der letzte Bonner Korb von Jared Jordan bedeutete die Entscheidung, da Adam Chubb den Sieg Oldenburgs mit zwei vergebenen Freiwürfen verpasste.

Baskets-Coach Mike Koch war zufrieden. "Wir hatten ein wenig Glück, aber das muss man sich auch erarbeiten", sagte er. Beide Spiele seien sehr offensivlastig gewesen. Koch: "Wir müssen uns in der Defensive noch weiter verbessern. Da liegt noch viel Arbeit vor uns." Letzter Test vor dem Heimauftakt am 3. Oktober gegen den Mitteldeutschen BC ist in dieser Woche ein Trainingsspiel gegen Antwerpen.

Bonn - Oldenburg: McCray 5 Punkte, Ensminger 10, Veikalas 13/1 Dreier, Ewing 15/2, Mangold 4, Thülig 3/1, Jordan 11/1 (6 Assists), Weems 13 (7 Rebounds), Vaden 9/3, Wohlfarth-Bottermann 5.

Bonn - Würzburg: McCray 11 Punkte, Ensminger 21, Veikalas 14/2 Dreier, Ewing 8/1, Mangold, Thülig 1, Jordan 8 (7 Assists), Weems 11 (8 Rebounds), Vaden 13/4. Wohlfarth-Bottermann.

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