Telekom Baskets 82:65 - Überragende Vorstellung in Quakenbrück

QUAKENBRÜCK · In der Hölle des Drachen haben die Telekom Baskets am Freitagabend ihre Zähne gezeigt. Beim direkten Konkurrenten um Platz fünf in der Basketball-Bundesliga, den Artland Dragons, präsentierte sich das Team von Cheftrainer Mathias Fischer wie aus einem Guss und fuhr einen nie gefährdeten 82:65 (17:14, 25:13, 25:20, 15:18)-Sieg inklusive des direkten Vergleichs (Plus 10) ein.

Eine hellwache Defense mit klaren Vorteilen im Rebound-Duell und eine 52-prozentige Trefferquote aus der Distanz waren die Basis für den Erfolg, der die Baskets auf den erwünschten fünften Platz schob. Sollte es dabei bleiben, wäre der erste Play-off-Gegner Oldenburg. In Bonn macht man keinen Hehl daraus, dass man dieses Match-up lieber sähe als ein Duell mit Alba Berlin, gegen das nun wohl die Artland Dragons ran müssen.

"Wir wollten fokussiert sein und gut verteidigen, das ist uns sehr gut gelungen", freute sich Fischer nach dem Spiel. "Wir haben den Ball gut bewegt und die freien Schützen gefunden. Selbst die nicht freien Würfe sind ja dann auch gefallen. Ich bin sehr froh hier gewonnen zu haben."

Mit fünf Minuten Verspätung ging es los - die mitgereisten 70 Bonner Fans hatten mit Konfettiregen ein Wischer-Kommando auf den Plan gerufen. Die Artland Dragons gingen ohne die verletzten Bastian Doreth und Brandon Thomas in die Partie. Nach diversen Fehlwürfen auf beiden Seiten war es Jamel McLean, der per Freiwurf (1/2) in der dritten Minute das Bonner 1:0 besorgte.

Basktes InTeam (25.04.)Von Beginn an präsentierte sich die Mannschaft von Cheftrainer Mathias Fischer bissig in der Verteidigung. Auch wenn die Artland Dragons bis zu Ende des ersten Viertels noch mithielten (14:17), zeigte sich, dass sie von der Bonner Abwehr beeindruckt waren und fortan mit Respekt agierten. Besonders die Blocks der langen Baskets-Garde schienen Spuren hinterlassen zu haben.

Zum Quakenbrücker Wurfpech kamen hellwache Baskets-Rebounder - und so stand es nach einem 20:4-Lauf im zweiten Viertel zur Pause 42:27 für Bonn. Benas Veikalas machte sich auf den Weg an die Spitze der Scorerstatistik und fand die Sicherheit des litauischen Dreiers wieder.

An der Seitenlinie schüttelte Dragons-Coach Tyron McCoy mit süß-säuerlicher Miene immer wieder den Kopf. Die Dragons mussten sich von Pfiffen unzufriedener Fans in die Pause begleiten lassen. Freundlicher stimmte die Quakenbrücker Anhänger ein blonder Knirps im JJ-Strasser-Trikot, der im Pausenspiel drei von drei Freiwürfen traf.

Bezeichnend für das Selbstbewusstsein der Baskets das 66:47 durch Steve Wachalski: Freistehend orientierte er sich kurz, setzte zurück, um von jenseits der Dreierlinie einen Punkt mehr zu sichern. Das zugehörige Foul ignorierte er einfach und traf auch den folgenden Bonusfreiwurf zum 67:47 - die Baskets lagen mit 20 Punkten in Front. Unter anderem deshalb, weil sie ihre überragende Dreierquote zur Halbzeit (44%) auf 52% gesteigert hatten.

Auch wenn die Drachen im letzten Durchgang pusteten und pusteten, ihr Feuer ging nicht mehr an und das der Bonner nicht aus. Veikalas traf und traf und traf, Gaffney blockte, Looby alley-oopte - es lief einfach rund. Aus beinahe demütigender Distanz setzte Geno Lawrence - es konnte an diesem Abend nur ein Dreier zum Abschluss sein - die finalen Punkte ins Netz. Schon am Sonntag geht es für die Baskets mit dem letzten Heimspiel der Hauptrunde weiter. Die Phantoms Braunschweig sind zu Gast im Telekom Dome (17 Uhr).

Trainerstimmen

Mathias Fischer (Telekom Baskets): „Das war ein wichtiges Spiel für beide Teams. Wir wollten fokussiert in die Partie gehen, was uns sehr gut gelungen ist. Wir haben den Ball sehr gut bewegt und den freien Schützen gefunden, aber auch Würfe, die nicht frei waren getroffen. Wir haben 52 Prozent Dreier getroffen, 24 Assists gegeben und das Reboundduell gewonnen. Unsere Guards haben sehr gut gereboundet, was wichtig war. Im dritten Viertel stand die Partie auf der Kippe, aber wir sind zurückgekommen. Wir haben jetzt noch zwei Spiele, und es sieht gut für uns aus, den fünften Platz zu halten.“

Tyron McCoy (Artland Dragons): „Es ist einen enttäuschende Niederlage für uns. Es war ein Spiel um eine gute Platzierung für die Play-offs. Beide Teams waren am Anfang nervös und hatten keinen Rhythmus. Bonn hat seinen Rhythmus dann zuerst gefunden und Würfe getroffen, die ihnen Selbstvertrauen gegeben haben. In der zweiten Halbzeit haben wir gekämpft und versucht, ins Spiel zurückzukommen, aber Bonn hat weiterhin die schweren Würfe getroffen und gut verteidigt. Wir waren einfach zu nervös.“

Artland Dragons - Telekom Baskets 65:82 (14:17, 13:25, 20:25, 18:15)

Artland Dragons: Holston 8 Punkte/2 Dreier, Hill 6, King 15, Graves 6/1, Topper 9/3, Abdul-Hamid 7/1, Frease 5, Njei 5/1, Grünheid 2, Hoffmann 2.
Telekom Baskets: Veikalas 20/5, Lawrence 8/2, Gaffney 6, Brooks 15/4, McLean 9, Mangold 9, Looby 6, McCray 2, Wachalski 7/2, Koch.
Trefferquote: Artland 39% (23/59), Bonn 50% (28/56). Dreierquote: Artland 28% (8/29), Bonn 52% (15/29). Freiwurfquote: Artland 61%(11/18), Bonn 61% (11/18). Rebounds: Artland 32 - Beste: Holston, King je 6, Bonn 38 - Bester: Gaffney 8. Assists: Artland 13, Bonn 24 - Beste: McLean 6, Lawrence 5. Ballverluste: Artland 9, Bonn 11. Ballgewinne: Artland 6, Bonn 4. Fouls: Artland 21, Bonn 22.

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