DEL-Playoffs Kölner Haie gewinnen in Nürnberg mit 4:1

Nürnberg · Ein erfolgreicher Auftakt bei den DEL-Playoffs: Die Kölner Haie haben mit 4:1 bei den Nürnberg Ice Tigers gewonnen. Beste Voraussetzungen für Spiel zwei.

Wenn eine Playoff-Serie über maximal sieben Spiele in den Startlöchern steht, sind alle Fragen offen. Welches Team setzt die erste Duftmarke? Welche Spieler prägen die Serie? Wer hat den besseren Goalie in seinen Reihen? Vor dem ersten Duell des Viertelfinals zwischen den Nürnberg Ice Tigers und den Kölner Haie gesellte sich eine Frage dazu, die so im deutschen Eishockey noch nie gestellt werden konnte. Wie wirkt sich der Erfolg bei den Olympischen Winterspielen aus? So und so hieß die Antwort. Während das Pyeonchang-Trio der Haie mit Christian Ehrhoff, Felix Schütz und Moritz Müller dem überzeugenden (2:1 ,1:0,)-Auswärtssieg ihren Stempel aufdrückten, blieben die drei Ice Tigers Patrick Reimer, Yasin Ehliz und Leo Pföderl vor 6443 Zuschauern in der Nürnberger Arena blass.

Zunächst geht es zum Playoff-Auftakt darum, den Rhythmus zu finden. Immerhin lagen neun Tage zwischen dem letzten Hauptrunden- und dem ersten Playoffspiel. Die Haie mussten dabei wie erwartet auf Verteidiger Frederik Eriksson und wie befürchtet auf Kreativspieler Justin Shugg verzichten, die beide in Köln blieben. Bei Nürnberg fehlte Defensiv-Kante Milan Jurcina. Zudem schonte Coach Rob Wilson Steven Reinprecht. Zwei Spiele in zwei Tage sind für einen lange verletzten 41-Jährigen wohl zu viel. Trotz der Ausfälle verzichteten die Kontrahenten auf ein Abtasten. Brandon Segal prüfte nach 22 Sekunden, ob KEC-Goalie Gustaf Wesslau fokussiert ist. Im Gegenzug glich Ehrhoff im Torhüter-Test aus. Auch Niklas Treutle bestand. Zwei Minuten später war der beste Torwart der Hauptrunde aber machtlos. Silbermedaillengewinner Ehrhoff passte quer zu Alexander Sulzer, der überlegt wartete, bis Silbermedaillengewinner Felix Schütz in Position stand und keine Mühe hatte das 1:0 zu erzielen (3.).

Nürnberg antwortete wütend und mit einem Pfostentreffer von Philippe Dupuis (5.). Als der schon die ganze Saison verletzte Colton Teubert im ersten Power-Break via Videowürfel die Stimmung mit markigen Sprüchen auf Playoff-Niveau hob, traf Nichlas Torp von der Blauen Linie prompt zum 1:1 (10.). Patrick Reimer hatte Wesslau die Sicht genommen. Der Ausgleich war verdient, weil Nürnberg mehr Torschüsse sammelte und mehr Bullys gewann. Nach dem ersten Drittel lagen aber die Haie nach der nächsten olympischen Co-Produktion vorne. Schütz klaute die Scheibe hinter dem Tor und bediente Ehrhoff. Dessen Schuss fälschte Nürnbergs Brett Festerling 14 Sekunden vor der Sirene unglücklich zum 1:2 ab. „Wir wollten gut reinkommen, das ist uns gelungen“, freute sich Schütz nach 20 Minuten.

Die Führung stärkte die Kölner Brust. Die Gäste verteidigten konzentriert, konnten sich auf Ruhepol Wesslau verlassen und hatten das nötige Glück, als Dane Fox nur das Gestänge traf (26.). Selbst als die Kölner das erste Mal in Unterzahl gerieten, profitierten sie. Wieder war Christian Ehrhoff beteiligt. Der 35-Jährige schickte den von der Strafbank kommenden Sebastian Uvira auf die Reise, der Treutle zum 3:1 überwand (30.).

Der Treffer zeigte Wirkung. Die Ice Tigers sahen sich gezwungen Playoff-Härte aufzufahren, weil sie kaum noch zu Chancen kamen. Thomas Gilbert fuhr gegen Blair Jones die Faust aus und Oliver Mebus checkte Ryan Jones übel in die Bande. Die Haie beeindruckte das so wenig, dass sie cool blieben, ihre Zwei-Torführung mit ins Schlussdrittel nahmen, dort clever verwalteten und 19 Sekunden vor Ende durch Felix Schütz auf 4:1 erhöhten. Drei Punkte Ehrhoff, drei Schütz – was war eigentlich mit Kölns Olympiateilnehmer Nummer drei? Moritz Müller zeigte eine überragende Defensivleistung, baute so auch den jungen Dominik Tiffels, gab einen Assist und war ein Garant dafür, dass die Haie den ersten Sieg der Serie ungefährdet ins Ziel brachten. Beste Voraussetzungen für Spiel zwei, das schon am Donnerstag (19.30 LanxessArena) steigt.

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