Rennwochenende in der Eifel Letzter DTM-Auftritt für Mercedes auf dem Nürburgring

NÜRBURGRING · Die DTM macht am Wochenende auf dem Nürburgring Station. Für Mercedes, die aktuell die drei im Klassement besten Fahrer stellen, wird es eine Abschiedsvorstellung in der Eifel.

 Letztmals tritt Mercedes in der DTM auf dem Nürburgring an. Der Rennstall steigt zum Saisonende aus.

Letztmals tritt Mercedes in der DTM auf dem Nürburgring an. Der Rennstall steigt zum Saisonende aus.

Foto: Oliver Ermert

Am kommenden Wochenende gastiert die DTM auf dem Nürburgring. Die Fans werden den Auftritt mit Wehmut betrachten. Bereits im vergangenen Jahr hatte Mercedes angekündigt, Ende 2018 die Serie nach 30 Jahren zu verlassen.

„Wehrlein und Di Resta müssen zudem befürchten, dass sich ihr Arbeitgeber kein Bein mehr ausreißt“, unkte der General-Anzeiger Anfang Mai in seiner Vorschau auf die diesjährige DTM-Saison im Hinblick auf den angekündigten Ausstieg. Und lag daneben. Nach 14 von 20 Rennen belegen Mercedes-Piloten in der Gesamtwertung die ersten drei Plätze. Mit 186 Punkten führt der Schotte Paul Di Resta knapp vor Gary Paffett, der mit neun Zählern Rückstand folgt. Dritter ist der Schweizer Eduardo Mortara, der mit 138 Zählern ebenfalls noch im Titelrennen mitmischt. Sang- und klanglos ging in den ersten Rennen dagegen Audi unter. Audis Bester, der amtierende Meister René Rast, liegt mit bescheidenen 93 Punkten auf dem siebten Rang der Gesamtwertung.

Das Thema Titelverteidigung scheint abgehakt. Der Schein kann aber trügen: In den verbleibenden sechs Rennen werden noch 168 Zähler vergeben (25 Punkte je Sieg, drei je Pole-Position), und bei den Ingolstädtern geht die Formkurve seit einigen Wochen steil nach oben. Ins Straucheln geraten ist dagegen BMW. Der ehemalige Formel 1-Pilot Timo Glock gehörte in seinem postgelben Dienstwagen lange Zeit ebenso zum engeren Favoritenkreis wie sein Markenkollege Marco Wittmann, der DTM-Champion der Jahre 2014 und 2016. Wittmann liegt mit 112 Zählern auf dem vierten Platz, Glock mit 107 auf dem sechsten Rang.

Wehrlein und Auer zieht es in die Formel 1

Im Mittelpunkt des Interesses dürften jedoch die Mercedes-Piloten stehen, deren Arbeitsplätze zum Saisonende wegfallen. Das Interesse der Konkurrenz hält sich bislang noch in Grenzen. „Wir sind mit unserem Fahrerkader extrem zufrieden und haben super Junioren“, erklärte jüngst BMW-Motorsportchef Jens Marquart. Auch bei Audi scheint kein freier Platz in Sicht. Für die Mercedes-Piloten Pascal Wehrlein und Lucas Auer wäre ein DTM-Cockpit für 2019 ohnehin nur zweite Wahl. Sie zieht es in die Formel 1.

Wehrlein, der 2015 mit 20 Jahren als bislang jüngster Fahrer die DTM gewann, fuhr bereits 2016 bei Manor und 2017 bei Sauber in der Königsklasse. „Er ist ein großartiger Fahrer. Deshalb haben wir ihn auch wieder in der DTM. Er ist ein Teil der Mercedes-Familie. Ich wäre sehr glücklich, wenn wir eine Lösung für ihn finden könnten“, erklärte jüngst Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Ein freies Formel 1-Cockpit hat aber auch er nicht zu bieten.

Ungewiss sind auch die Aussichten für Lucas Auer, den 23-jährigen Neffen des heutigen DTM-Chefs Gerhard Berger. Wehrlein und Auer brauchen dringend Siege, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. Podestplätze würden auch Mike Rockenfeller ruhiger schlafen lassen. Der Audi-Pilot belegte beim Saisonauftakt in Hockenheim einen zweiten Rang, sah das Podest seither aber nur aus der Ferne. Auf dem Nürburgring wird er sein 150. DTM-Rennen bestreiten.

Im Rahmenprogramm startet Mick Schumacher in der Formel 3-Europameisterschaft. Der Sohn des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher tat sich anfangs etwas schwer, doch der Knoten scheint geplatzt. Nach zwei Siegen in Spa und Misano liegt Schumi-Junior in der Gesamtwertung auf dem vierten Rang. Auch ihn zieht es in die Formel 1. „Da fahren die Besten. Gegen die will ich kämpfen“, erklärte er jüngst.

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