Fußball Bayern und Hoeneß jubeln über zehntes CL-Halbfinale

Lissabon · Tribünengast Uli Hoeneß konnte sich nach langer Zeit wieder einmal im Stadion mit den Bayern-Profis freuen. Ein am Ende wackeliges Remis in Lissabon reichte dem Favoriten - im Halbfinale der Königsklasse sind die Bayern längst Stammgast.

 Die Bayern-Spieler feiern den Einzug ins Halbfinale der Champions League.

Die Bayern-Spieler feiern den Einzug ins Halbfinale der Champions League.

Foto: Miguel A. Lopes

Ein effizienter FC Bayern ist zum fünften Mal nacheinander ins Halbfinale der Champions League marschiert. Eine Woche nach dem 1:0 in München reichte dem deutschen Fußball-Rekordmeister beim 2:2 (1:1) ein Remis im zweiten Viertelfinal-Duell mit Benfica Lissabon.

Hinspiel-Matchwinner Arturo Vidal (38. Minute) und Thomas Müller (52.) mit seinem achten Treffer im laufenden Wettbewerb ließen den überraschenden Rückstand durch Raúl Jiménez (27. Minute) vergessen. Der Mexikaner hatte Welttorhüter Manuel Neuer beim 1:0 schlecht aussehen lassen - und nicht nur beim erstmals seit zwei Jahren wieder mitgereisten Ex-Präsidenten Uli Hoeneß für eine Schrecksekunde gesorgt.

Nach dem 2:2 von Talisca (76.) keimte bei den Gastgebern noch einmal Hoffnung auf - doch Benfica hätte dann noch zweimal treffen müssen. Auf dem angepeilten Weg ins Endspiel am 28. Mai in Mailand stehen die Münchner um den starken Rekordmann Philipp Lahm bei ihrer 19. Teilnahme in Europas Eliteliga zum zehnten Mal unter den letzten Vier. Gespannt wird das Star-Ensemble von Trainer Pep Guardiola, der auch in seiner insgesamt siebten Königsklassen-Saison wieder ins Semifinale einzog, zur Auslosung nach Nyon blicken.

"Großes Kompliment an die Spieler", lobte Guardiola und meinte dann: "Es tut mir leid für die Leute - aber wir sind da!" Zum fünften Mal im Halbfinale, das ist "sehr, sehr gut". Auch Matthias Sammer war glücklich. "Ich glaube, dass wir gegen eine gute Mannschaft einen Tick besser waren", sagte Bayerns Sportvorstand bei Sky und freute sich für den Torschützen Vidal: "Arturo ist jetzt richtig angekommen." Auch in den schwierigen Situationen sei seine Mannschaft "ruhig geblieben".

Die Bayern waren vor rund 65 000 Zuschauern im Estadio da Luz gegen die heißblütigen Portugiesen zunächst auf Kontrolle bedacht. In ihrem 4-1-4-1-System blieben die Münchner wie gewohnt variabel, erspielten sich gegen die heimstarken und taktisch disziplinierten Gastgeber Feldvorteile. Doch zunächst sprangen keine Chancen heraus. Guardiola ließ seinen Top-Torjäger Robert Lewandowski bis zur 83. Minute auf der Bank - doch dann durfte der Pole sein Jubiläum mit dem 50. Champions-League-Spiel doch noch feiern.

Müller vergab die erste Gelegenheit der Gäste - erneut nach Lahm-Flanke (19.). Heißsporn Vidal war erneut sehr präsent und zählte mit Lahm zu den Besten bei den Gästen. Der Kapitän war - wie immer überall und mit vielen Ballkontakten - um Ordnung bemüht.

Doch dann kam Benfica. Für den 34-maligen portugiesischen Meister zahlte sich die Geduld in der spannungsarmen Anfangsphase der Partie schon bei der ersten echten Torchance aus. Als Jiminez eine Flanke von Eliseu per Kopf zur Führung verwandelte, wurde das Stadion zum Hexenkessel. Bayern-Keeper Neuer zögerte beim Herauslaufen - das Gegentor ging auch auf seine Kappe.

Wenig später wackelte die Bayern-Abwehr erneut - und Jiminez hätte um ein Haar für die Mannschaft von Trainer Rui Vitória nachgelegt (30.). Auch Vidals Treffer fiel dann praktisch wie aus dem Nichts: Nach Faustabwehr-Schnitzer von Benfica-Torhüter Ederson hämmerte der Chilene den Ball aus 17 Metern ins Netz. Fast logisch, dass der Ausgleich nach schönem Zusammenspiel der beiden besten Bayern-Profis fiel: Vidal und Lahm. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wäre dem Chilenen fast das 2:1 (45.) und später das 3:1 geglückt (71.).

Der Bundesliga-Tabellenführer übernahm nach der Pause das Kommando, Benfica wirkte etwas verunsichert. Ecke Xabi Alonso, Kopfball von Javi Martinez - dank des achten Saisontreffers von Weltmeister Müller war aber die Vorentscheidung gefallen, bevor sich in der Schlussphase noch ein offener Schlagabtausch entwickelte.

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