Swisttaler Krea-Forum Paul Hombach reist per Notebook zu den Sternen

SWISTTAL-MORENHOVEN · Der Mond ist nur einen Mausklick entfernt. Und wir reden hier nicht von Science Fiction. Mitnichten, wie Hobbyastronom Paul Hombach demonstriert. Stellarium heißt das Programm, mit dem er auf seinem Notebook binnen Sekunden jeden beliebigen Punkt des Sternenhimmels erreicht. Schneller ist nur noch das Licht.

 Unzählige Sterne am Firmament: Auch wer sich nicht mit Astronomie beschäftigt, hat an diesem Anblick seine Freude.

Unzählige Sterne am Firmament: Auch wer sich nicht mit Astronomie beschäftigt, hat an diesem Anblick seine Freude.

Foto: dpqa

Genau mit diesem Programm erfüllte Hombach dem Auditorium seines Vortrags "Der Sternenhimmel über Swisttal und Voreifel" am Dienstagabend im Krea-Forum noch einen anderen Wunsch: Einmal Herr über die Zeit zu sein, den Mondaufgang ein wenig zu beschleunigen und zu sehen, was sich an einem Frühlingsabend am Himmel über Morenhoven abzeichnet.

Dass das "in etwa dasselbe ist wie der Anblick, der sich den Bonnern oder Kölnern bietet", dürfte selbst die wenigsten Laien überraschen. "Für Düsseldorf gilt das natürlich nicht, denn auch die rheinische Toleranz kennt Grenzen", wie Hombach - seines Zeichens Musiker und Kabarettist im Ensemble des Springmaus-Improvisationstheaters - scherzhaft hinzufügt.

Während unsereiner den Zyklus des Mondes vom Tennisball bis zur Sichel verfolgen kann, ist von dort oben aus betrachtet meistens "Vollerde"; ganz gleich, wie die Sonne gerade steht. Denn im Universum gilt eine einfache Regel: "Entweder du leuchtest selbst oder du wirst beleuchtet."

Und am hellsten scheint am Firmament das, was entweder nahe oder groß ist; wobei das mit der Nähe bei 800 Lichtjahren eher relativ erscheint. Wenn man nun die unzähligen weißen Pünktchen getreu dem Motto "Malen nach Zahlen" durch Striche miteinander verbindet, folgen daraus geometrische Muster; Sternbilder wie zum Beispiel Löwe oder Stier. Die wiederum mit den Tierkreiszeichen allenfalls den Namen teilen.

Von Jupiter, dem Riesen, "in dessen Löchern die Erde wohl locker Platz fände" und der zum "Lauf" um die Sonne rund zwölf Jahre braucht, hat wohl schon jeder mal gehört. Doppelt so lange braucht Saturn, der Astronomen und solchen, die es werden wollen, immerhin mit seinen Ringen imponiert. Wohingegen Aldebaran oder Riegel eher etwas für Eingeweihte sind: so wie Hombach, der seine Faszination an der Astronomie schon früh entdeckt und mit 15 sein erstes Teleskop geschenkt bekommen habe.

Eine Faszination, die zum Beispiel durch Kometen immer wieder "befeuert" wird. Jüngstes Beispiel: Ein Modell mit der eher prosaischen Bezeichnung "C/2011 L4", auch PanStarrs genannt. Für den Halleyschen Kometen ist Hombach 1986 bis nach Ägypten gereist. Dieser Lichtblick aber lässt sich auch von Bonn oder Morenhoven aus erkennen. Auch wenn PanStarrs und der für November 2013 erwartete Ison (C/2012 S1) eigentlich nicht mehr sind als ein paar schmuddelige Eisklumpen im All. Aber wer würde hier auf Erden so kleinlich sein ...

Im Rahmen des Wissenschaftsprogramms bietet die Krea für morgen, Samstag, 20. April, eine Führung in der Bonner Volkssternwarte, Poppelsdorfer Alles 47, inklusive Sonnenbeobachtung an. Sie beginnt um 10 Uhr, die Teilnahme kostet drei Euro.

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