Städtischen Gymnasium in Rheinbach Stefan Schwarzer ist der neue Schulleiter

RHEINBACH · Morgens um 7 Uhr sitzt Stefan Schwarzer schon am Schreibtisch. Dann ist sein Kreislauf bereits richtig in Schwung, dafür sorgt die Fahrradfahrt durch die Felder von Wormersdorf nach Rheinbach. Seitdem er Anfang April den Staffelstab von Albin Schmid als Schulleiter des Städtischen Gymnasiums Rheinbach (SGR) übernommen hat, genießt der 38-Jährige, der mit Ehefrau und zwei Kindern seit fast zehn Jahren in Wormersdorf lebt, diese Fahrt am Morgen und am Abend.

 "Hier stimmen sowohl Atmosphäre als auch Leistung" sagt Stefan Schwarzer über das SGR

"Hier stimmen sowohl Atmosphäre als auch Leistung" sagt Stefan Schwarzer über das SGR

Foto: Henry

Bevor kurz vor 8 Uhr der Unterricht beginnt, erledigt er erst einmal die Post. Es gibt vieles zu regeln. Aber ganz wichtig ist ihm der Satz "Schulleiter sind Lehrer mit zusätzlichen Aufgaben". Denn nur verwalten wolle er nicht, er sei Pädagoge, betont er: "Ich möchte als Schulleiter meinen Teil zur Bildung beitragen. Ich bin ja zunächst Lehrer geworden, weil ich den Umgang und Unterricht mit Kindern schätze, und es schätze, bei der Erziehung und beim Aufwachsen mitzuwirken."

Schwarzer hat Musik und Englisch studiert an der Musikhochschule und der Universität in Köln, er spielt Flöte und Klavier. In den vergangenen Jahren hat er am Hardtberg-Gymnasium in Bonn unterrichtet und war dort als Mittelstufenkoordinator und Verantwortlicher für das schulinterne Qualitätsmanagement eingesetzt. Am SGR freue er sich sehr darauf, wieder in seinen beiden Fächern zu unterrichten, sagt er. Üblich seien als Schulleiter zwischen sechs und zehn Stunden.

Seine ersten Wochen am SGR hat Stefan Schwarzer dem Kennenlernen gewidmet. Auf welche Bereiche sich das erstreckt, hat der neue Schulleiter auf Moderations-Karten geschrieben, die er an der Pinnwand in seinem Büro fixiert hat. Über das Kennenlernen von Schülern, Lehrern, Eltern und nicht-pädagogischen Mitarbeitern hinaus erstreckt sich dies von Gremien wie Förderverein und Schülervertretung und "wertvolle Unterstützer" wie Lions-Club und Rotary-Club bis hin zu Gebäude, Finanzen und Schulträger.

"Die Zusammenarbeit mit dem Träger Stadt Rheinbach ist ganz hervorragend, das kann ich schon sagen", hat Schwarzer auch mit Blick auf die Schulausstattung festgestellt. Wünsche "für die nächsten Jahre" zum Rückbau von Räumen ohne Tageslicht und mit aufsteigenden Sitzreihen, seien schon thematisiert worden.

Lob vom neuen Schulleiter erntet auch die Schulgemeinschaft: "Das Städtische Gymnasium ist eine Schule, in der eine aktive Schülervertretung das Schulleben mitgestaltet. Das merkt man an der direkten Rückmeldung aus der Schülerschaft und dem vertrauensvollen Umgang zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Gleichzeitig sind die Ergebnisse der Schule im Landesvergleich stark überdurchschnittlich, beispielsweise bei den Lernstandserhebungen in Klasse 8. Hier stimmen also sowohl Atmosphäre als auch Leistung." Diese Ergebnisse sind frisch von Ende April und können sich sehen lassen. In "Englisch Lesen" etwa lag das Niveau der SGR-Schüler deutlich über dem Durchschnitt.

Das bestehende Programm zur individuellen Förderung am SGR will Schwarzer ausbauen und das in den unteren Jahrgängen etablierte Konzept unterstützen. Für die höheren Jahrgänge werde eine Gruppe engagierter Lehrer weitere Konzepte zur individuellen Förderung erarbeiten.

Für die nächsten Monate stehen bereits einige Projekte an, wie die Evaluation des Langtages und der Zusammenarbeit mit dem Träger "Carpe Diem", aber auch die Überarbeitung der internen und externen Kommunikation der Schule. Jede Menge Arbeit also für den neuen Schulleiter. Das sieht dieser aber positiv: "Ich habe ja noch knapp 30 Jahre am Städtischen Gymnasium vor mir - die Zeit nehme ich mir", sagt er und zitiert den Refrain eines Hits der Band "Wir sind Helden": "Gekommen, um zu bleiben."

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