Konrad-Adenauer-Gymnasium Besonders Koby und Loby machten dem Publikum Spaß

MECKENHEIM · Die Tragikomödie "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt haben Schüler des Literaturkurses der Stufe Q 1 am Meckenheimer Konrad-Adenauer-Gymnasium jetzt auf die Bühne im Pädagogischen Zentrum gebracht. Unter der Regie von Svenja Gerhardt hatten sie das Stück gemeinsam einstudiert.

 Mit einfachen Mitteln, aber gut umgesetzt: Meckenheimer Schüler bringen "Der Besuch der alten Dame" auf die Bühne.

Mit einfachen Mitteln, aber gut umgesetzt: Meckenheimer Schüler bringen "Der Besuch der alten Dame" auf die Bühne.

Foto: Henry

Am Bahnhof von Güllen besprechen die Schulrektorin, der Pfarrer, der Bürgermeister und der beliebte Bürger Ill, wie sie die Milliardärin Claire Zachanassian, überzeugend gespielt von Stefanie Baumanis, die ihrer Heimatstadt einen Besuch abstatten will, am besten empfangen. Die Einwohner des verschuldeten Städtchens hoffen, dass die alte Dame Güllen finanziell unterstützen wird. Sie stellt eine Milliardenschenkung in Aussicht - die eine Hälfte für die Stadt, die andere für die Bürger - verbindet sie jedoch mit der unmoralischen Forderung, dass jemand ihren Jugendliebhaber Ill, feinfühlig dargestellt von Edgar Schleining, tötet. Sie will sich an ihm rächen. Denn er hatte mit Hilfe von bestochenen Zeugen Claires Vaterschaftsklage zu seinen Gunsten abgewendet und seine schwangere Geliebte damit ins Unglück gestürzt.

Die Ortswechsel auf der Bühne verdeutlichten die Schüler meist mit Beschilderungen wie "Ills Laden" oder dem Schild des Gasthauses "Zum Goldenen Apostel". Mit einfachen Mitteln gestalteten sie geschickt das Bühnenbild. So stellten etwa vier Stühle, die in Zweierpaaren hintereinander aufgestellt waren, ein Auto dar. In Erstaunen versetzte das Publikum, dass die alte Dame von ihren Dienern tatsächlich in einer selbstgebauten Sänfte auf der Bühne getragen wurde. Das Licht war zwar nicht jedes Mal zur rechten Zeit am rechten Ort, doch das nahmen die jungen Schauspieler mit Humor. Die blinden Eunuchen Koby und Loby aus dem exotischen Gefolge der Milliardärin, die das Gesagte des anderen immer wie ein Echo wiederholten, lösten stets heiteres Gelächter im Publikum aus. Die gelegentlichen Auftritte der Ehegatten VII bis IV von Claire trugen ebenfalls zur Belustigung bei.

Trotz der zahlreichen komischen Elemente des Dramas gelang es den Darstellern, die tragische Entwicklung der Situation glaubhaft zu machen. Besonders Alex Angermund in der Rolle des Bürgermeisters, Sebahat Apaydin, die eine Polizistin spielte, sowie Kathaharina Tarlinsky als humanistische Lehrerin stellten die menschlichen Abgründe der von ihnen verkörperten Personen überzeugend dar. Das Publikum belohnte die Schüler am Ende der Vorstellung mit viel Applaus.

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