Theatergruppe Sechtem Stück "Neunerzauber" gleich fünf Mal auf der Bühne

BORNHEIM-SECHTEM · Eins steht fest: Friedlicher kann das Weihnachtsfest in diesem Jahr in Sechtem nicht ablaufen. Doch bis zu dieser Gewissheit ist es ein weiter Weg, zumindest in dem Stück "Neunerzauber - eine 'zauberhafte' Geschichte rund um das Jubiläumsjahr '900 Jahre Sechtem'", das die Theatergruppe Sechtem am Wochenende fünf Mal vor insgesamt rund 1000 Zuschauern aufführte.

 Viel Trubel auf der Bühne: Die Theatergruppe Sechtem spielt das Stück "Neunerzauber".

Viel Trubel auf der Bühne: Die Theatergruppe Sechtem spielt das Stück "Neunerzauber".

Foto: Wolfgang Henry

Geschrieben wurde es von Regisseurin Rena Knäbel (65). Im ausverkauften Pfarrsaal erzählte "Neunerzauber" die Geschichte eines heftigen Streits zweier Sechtemer Familien: Da sind auf der einen Seite die Wießens, angelehnt an die Weiße Burg, und auf der anderen Seite die Gravens, angelehnt an die Graue Burg. Und dann gibt es noch ein Bachbiest, das einer alten Sage in den Bächen Sechtems lebt und alle 900 Jahre auftauchen muss, um Sonnenenergie zu tanken.

Zuletzt passierte das im Jahr 1113. Dabei erfüllten neun Frauen die neun Bedingungen des Biestes und erhielten neun Zaubertränen, um die verfeindeten Ritter der Grauen und Weißen Burg zu verbannen.

Leider ging etwas schief, so dass die bösen Geister des Zanks weitere 900 Jahre bis 2013 über Sechtem lauerten. Als Frieda Wießen zu ihrem neunten Geburtstag ein Sagenbuch geschenkt bekommt, erkennt sie die Verbindung der Rittersage zum heutigen Streit zwischen ihrer Familie und der ihrer besten Freundin Gerda Graven. Sie macht sich auf den Weg, das Bachbiest zu finden, damit sie die Zaubertränen erhält und dem Streit endlich ein Ende setzen kann.

Regisseurin Knäbel freute sich ganz besonders über die Zusammensetzung ihrer Theatertruppe: "Drei Generationen auf einer Bühne. Jeder packt an", erzählte sie mit stolzem Lächeln. Seit 22 Jahren spielt die Gruppe für Sechtem und greift jedes Mal das Geschehen des Dorfes thematisch auf. Auf der spannenden Reise zur finalen Streitlösung beim "Neunerzauber" gab es immer wieder ortsgebundene Anspielungen, die die Zuschauer zum Lachen brachten.

Zum Beispiel als Uropa Gernot und Opa Gerald Graven auf den Schreck nach dem Aufeinandertreffen mit den Wießens einen trinken gehen wollen und Mutter Gerlinde nur hinterher ruft: "Viel Spaß. Dann seht mal, wo ihr hier in Sechtem eine Kneipe findet." Mit viel Liebe und Mühe hat die Theatergruppe seit Ostern an den Bühnenbildern, Kostümen und Szenen gebastelt.

Zum ersten Mal mit dabei war in diesem Jahr Andreas Kirstein, der den Vater Gottfried Wießen spielte. Der 39 Jahre alte Sechtemer hat die Gruppe oft spielen sehen und wollte schon immer mal mitmachen: "Ganz toll in dieser Gruppe ist die Kreativität und der Zusammenhalt." Die Einnahmen der Premiere gehen an ein Jugend-Sozialprojekt der Partnergemeinde in Bolivien, der Rest an den Förderkreis für krebskranke Kinder und Jugendliche Bonn.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort