Bahnhof Troisdorf Stadt sucht Investor

TROISDORF · Der alte Bahnhof soll verschwinden, ein dreigeschossiges Gebäude entstehen.

 Tristesse: Grau ist derzeit die beherrschende Farbe am Troisdorfer Bahnhof.

Tristesse: Grau ist derzeit die beherrschende Farbe am Troisdorfer Bahnhof.

Foto: HANS-JOACHIM WIMMEROTH

Schön war das Gebäude des Troisdorfer Bahnhofs vor zig Jahren einmal. Jetzt wirkt es grau, trist und verlassen. Das soll sich im kommenden Jahr aber ändern. Die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft NRW mbH (BEG) hat bislang Flächen der Bahn und eine Fläche der Stadt Troisdorf übernommen. Insgesamt handelt es sich um rund 3000 Quadratmeter Fläche.

Und die Investorensuche läuft nun. Der soll - so zumindest die Planung - das Gelände kaufen, den alten Bahnhof abreißen und ein dreigeschossiges neues Gebäude darauf errichten. Die Stadt hat einen Bebauungsplan aufgestellt, der allerdings noch nicht rechtskräftig ist. Bürgerbeteiligung und Anhörung der Träger öffentlicher Interessen sind indes abgeschlossen. Die notwendigen Vorbereitungen für den Abriss - wie etwa Bodengutachten, Entsorgung des Bauschutts und Ermittlung der Rückbaukosten - sind bereits getroffen. Der Wunsch ist es, dass der Investor Platz schafft - etwa für eine Bäckerei, einen Convenience-Shop, einen Bahnhofsbuchhandel, ein DB-Reisezentrum sowie Einzelhandel und weitere Dienstleistungen. In den Obergeschossen sollen Praxen, Büros oder vielleicht auch ein Hotel entstehen.

Der Troisdorfer Bahnhof hat ein Reiseaufkommen von rund 12 000 Passagieren pro Tag. Dazu kommen noch diejenigen, die nur Busse oder andere Verkehrsmittel nutzen. "Wir haben lange darauf gewartet, dass etwas passiert", sagte Bürgermeister Klaus-Werner Jablonski und ergänzte: "In der Gesamtheit wünschen wir uns, ein neues, elegantes Eingangstor für die Stadt zu finden." Schließlich haben der Bahnhof und sein Umfeld eine gute Infrastruktur mit dem unmittelbar angrenzenden Busbahnhof, der Nähe zum Stadtzentrum sowie der hervorragenden Verkehrsinfrastruktur Richtung Köln oder Flughafen.

Schon 1998 hatte es erste Versuche gegeben, am Troisdorfer Bahnhof eine neue Situation zu schaffen, erinnerte Co-Dezernent Claus Chrispeels. Der Grund dafür waren der Neubau der ICE-Strecke und weitere Veränderungen. Damals gelang es aber nicht, einen privaten Investor zu gewinnen.

Das Verfahren wird nun vom Aachener Planungsbüro Heinz Jahnen Pflüger begleitet. Interessierte, die sich dort melden, erhalten erste Informationen und müssen selbst einen Architekten benennen sowie Erfahrung in solchen Investments nachweisen. Am 11. Dezember wird dann eine erste Auswahl von sechs bis acht Investoren getroffen. Diese erhalten dann noch genauere Informationen über den Sachstand.

Im Januar des nächsten Jahres geht es dann mit einem Kolloquium weiter, erklärte Anja Lemaire vom Planungsbüro. Und am 6. März ist dann Finale und der "Sieger" der Ausschreibung wird bekannt gegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort