Lob für vorbildliche Eingliederung 10.000 Euro Preisgeld für Rhein-Sieg-Werkstätten

Troisdorf · Einrichtung beschäftigt 1200 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen und wird für ihr gutes Management mit 10.000 Euro prämiert. Mit dem Geld soll ein Deeskalationsmanager ausgebildet werden.

 Die Rhein-Sieg-Werkstätten freuen sich über die Auszeichnung und die Prämie in Höhe von 10 000 Euro.

Die Rhein-Sieg-Werkstätten freuen sich über die Auszeichnung und die Prämie in Höhe von 10 000 Euro.

Foto: Hanjo Wimmeroth

Wo gearbeitet wird, treten auch Erkrankungen auf. Was also tun mit Mitarbeitern, die mehr oder weniger lange ihrer Arbeit nicht nachkommen können? Der Gesetzgeber hat alle Arbeitgeber seit 2004 verpflichtet, sich aktiv um die Vermeidung betriebsbedingter Erkrankungen sowie die Wiedereingliederung von langfristig oder häufig erkrankten Mitarbeitern zu kümmern. „Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement“ (BEM) nennt sich das Verfahren.

Rhein-Sieg-Werkstätten bekommen Prämie

Um das BEM zu fördern, hat das Integrationsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) Prämien ausgelobt in Höhe von je 10 000 Euro. Diese Prämie geht in diesem Jahr unter anderem an die Rhein-Sieg-Werkstätten mit Hauptsitz in Troisdorf mit den weiteren Standorten in Siegburg, Much und Eitorf. 330 Angestellte kümmern sich dort um mehr 1200 Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen, um ihnen behindertengerechte Arbeitsplätze, berufliche Bildung und je nach Eignung eine professionelle Vorbereitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu bieten.

Christoph Bayer, Leiter des Integrationsamtes, überreichte gestern die Prämie sowie einen Acrylwürfel und Blumensträuße an die Verantwortlichen der Rhein-Sieg-Werkstätten. „Das Engagement der Rhein-Sieg-Werkstätten und die Praxis haben gezeigt, dass Ihnen die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter nicht nur auf dem Papier wichtig ist“, lobte Bayer. Geschäftsführerin Anke Uebelmann drückte ihren Stolz über die Auszeichnung aus. Drei hochengagierte BEM-Teams arbeiten an der Umsetzung des Verfahrens und fänden immer schnelle und unbürokratische Lösungen.

Das passiert mit der Prämie

Das BEM wurde bei den Werkstätten 2012 eingeführt und im Mai 2016 mit einer Betriebsvereinbarung neu aufgestellt. Von den insgesamt 54 BEM-Verfahren seien bis heute 51 erfolgreich gewesen, sagte Uebelmann weiter. Markus Paffenholz-Schuh, Koordinator der BEM-Teams und stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, sagte, die Gespräche mit den Mitarbeitern seien überaus offen, und solche Kleinigkeiten, wie ein Genesungsgruß, zeigten hervorragende Wirkung. Er wusste auch schon, was die Werkstätten mit der Prämie vorhaben.

Davon soll ein Deeskalationsmanager ausgebildet werden. Der kann die Angestellten dann immer dort beraten und unterstützen, wo es Streit gibt oder geben könnte.

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