Ökumenischer Hospizdienst in Sankt Augustin Ständige Reflektion und Weiterbildung seit der ersten Stunde

SANKT AUGUSTIN · Es war ein Vortrag zum Thema Sterbehilfe, der genau das Gegenteil bewirkte und Menschen nach einer Alternative suchen ließ: Vor 20 Jahren hoben Mitglieder der evangelischen Kirche im Rhein-Sieg-Kreis die ökumenische Initiative zur Begleitung Schwerkranker, Sterbender und Trauernder und damit den ambulanten Hospizdienst aus der Taufe.

 Zusammenkunft der Ehrenamtlichen: Vorsitzender Gerhard Jankowski (r.) und das Team der Helfer und Koordinatorinnen.

Zusammenkunft der Ehrenamtlichen: Vorsitzender Gerhard Jankowski (r.) und das Team der Helfer und Koordinatorinnen.

Foto: Thomas Heinemann

Der Dienst begleitet seither sterbende Menschen im letzten Abschnitt ihres Lebensweges.

20 Jahre sind seit den Tagen der Gründung im Januar 1995 nun vergangen und vieles hat sich seither getan, sagt Gerhard Jankowski. Der evangelische Pfarrer im Ruhestand ist Vorsitzender des Trägervereins, der nach einem Benefizabend Ende Mai am Sonntag einen kleinen Festakt mit anschließenden Fachvorträgen im Dietrich-Bonhoeffer-Haus feierte. Über die Entwicklungen "gemeinsam auf dem Weg - Hospizarbeit heute" referierte Martina Kern vom Zentrum für Palliativmedizin des Malteser-Krankenhauses Bonn.

"Das Leben - eine lebendige Begegnung mit dem Tod", interpretierte der Pantomime und Zauberer Christoph Gilsbach für die zahlreichen Jubilare. Insgesamt 50 ehrenamtliche Mitarbeiter sowie zwei Koordinatorinnen und zwei Honorarkräfte für die Trauerarbeit zähle der ambulante Hospizdienst, sagt Gerhard Jankowski: "Die meisten Ehrenamtlichen kommen zu uns, weil sie selbst Erfahrungen mit einem Todesfall in der eigenen Familie oder bei Freunden gemacht hatten und dabei auf uns aufmerksam geworden sind."

Doch erst nach einjähriger Ausbildung werden die ehrenamtlichen Helfer tatsächlich eingesetzt. Eine hohe Qualität, ständige Reflektionen und Supervisionen sowie Fort- und Weiterbildungen zeichnen den ambulanten Hospizdienst seit seiner ersten Stunde aus, sagt Gerhard Jankowski. 90 Menschen hat sein Team allein im vergangenen Jahr betreut. Eine Zahl, die mit dem Wunsch der Menschen, den Lebensabend bis zuletzt im eigenen Heim zu verbringen weiter steigen wird und auf die sich die Hospizarbeit einstellen wird.

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