Abi-Streiche Königswinterer Abiturienten feiern friedlich miteinander

OBERPLEIS · Schüler von CJD und Gymnasium am Oelberg treffen sich am letzten Tag vor den Ferien, um friedlich das bevorstehende Abitur zu feiern.

 Friedlich haben sich Abiturienten von CJD und Gymnasium am Oelberg am letzten Tag vor den Ferien zum Gruppenfoto aufgestellt.

Friedlich haben sich Abiturienten von CJD und Gymnasium am Oelberg am letzten Tag vor den Ferien zum Gruppenfoto aufgestellt.

Foto: Philipp Schneider

Wie kann es nur zu solchen Auseinandersetzungen auf Grund von Schulzugehörigkeit kommen? Und vor allem, wie können Auseinandersetzungen unter Abiturienten so eskalieren, dass Menschen verletzt werden? Fragen, die sich der Oberpleiser Abiturient Maximilian Menden und viele seiner Mitschüler vom Gymnasium am Oelberg im Zusammenhang mit den Abi-Krawallen in Köln gestellt haben.

Und das nicht ganz ohne Grund: In den vergangenen Jahren hatten sich auch Abiturienten der Jugenddorf Christophorusschule und des Oberpleiser Gymnasiums während der traditionellen Abi-Mottowochen schon gegenseitig „Streiche“ gespielt, die für Ärger sorgten. „Da wurde der Schulhof mit Wandfarbe beschmiert oder bei Autokorsos herumgepöbelt“, berichtet Menden. Handgreiflichkeiten habe es aber nie gegeben.

Als Zeichen, dass man die Abiturzeit auch friedlich und gemeinsam feiern kann, gab es am vergangenen Freitag, dem letzten Schultag vor den Osterferien, daher eine Versöhnungs- und Freundschaftsaktion beider Schulen. Organisiert von Menden und mit seiner Freundin Julia Schimanietz, die das CJD besucht. „Alle fanden die Idee sofort gut und erklärten sich bereit, mitzumachen.“ Das Zusammentreffen auf dem Schulhof des CJD habe reibungslos geklappt und sei friedlich verlaufen. „Am Ende feierten wir noch alle gemeinsam unseren letzten Schultag, indem ich durch mein Megafon ein Humba anstimmte“, so Menden. Positive Resonanz gab es darauf seitens der Schulleitung: „Unsere Rektorin fand, dass das eine richtig gute Aktion war.“

Warum es überhaupt Rivalitäten zwischen den beiden Schulen gibt, kann sich Menden selber nicht wirklich erklären: „Vielleicht weil die eine Schule eine private ist und die andere eine staatliche, und weil jeder der Bessere sein möchte.“ Die Tatsache, dass trotz der Vorkommnisse in Köln auch in diesem Jahr ein Autokorso von CJD-Schülern zum Gymnasium am Oelberg stattgefunden hatte, hat im Oberpleiser Lehrerkollegium für großen Unmut und Unverständnis gesorgt – auch wenn die Aktion in diesem Jahr friedlich verlaufen war und es auch keine Pöbeleien gab. Kurzerhand wurde den eigenen Abiturienten der Autokorso verboten – unter Androhung von Konsequenzen für den Fall, dass doch Schüler den Schulhof des CJD mit Autos befahren würden, so Menden. Die Schüler wollen erfahren haben, dass die Bezirksregierung viel Druck auf die Schulleitungen ausgeübt hat.

Die Oberpleiser Abiturienten waren daher froh, dass die Mottowoche an ihrer Schule nicht grundsätzlich gestrichen wurde. „Unsere Direktorin erzählte uns, dass sie nach den Ereignissen in Köln sehr viel Kritik zu hören bekommen habe, da sie uns weiter die Mottowoche erlaubte“, schreibt Schülerin Anna Bröhl in einem Internetpost. Demnach hatte sich offensichtlich manch einer über den Anblick von Schülern in Schlafanzügen und Morgenmänteln in der Oberpleiser „City“ moniert und gefragt, ob dies die neue Elite sei.

„Schade, dass die Taten der Abiturienten in Köln Einfluss auf alle anderen im Umkreis haben. Die Ereignisse in Köln versteht niemand und wir sind sehr froh, dass unsere Direktorin nicht alles verboten hat hat. Denn wir hatten eine sehr schöne und spaßige letzte Schulwoche und konnten diese feiern.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort