Reportage des WDR über den Rheinsteig Viele Steigungen für den "Superwanderer"

SIEBENGEBIRGE · Auf dem Drachenfelsplateau herrscht friedliche Ruhe. Es ist 9.20 Uhr. Das Zwitschern der Vögel wird nur unterbrochen von den Autos, die über die B 42 brausen. 300 Meter oberhalb sind die Motorengeräusche nur gedämpft zu vernehmen. Die Burgruine thront in aller Stille über dem Ganzen.

9.45 Uhr: "Hierher mit der Kamera! Hier oben, wo die zwei orangefarbenen Figuren sind!" Das Team des WDR-Reportermagazins "daheim und unterwegs", bestehend aus Autorin, Moderator, Kameramann und Tontechniker, ist vor Ort. Gemeinsam wollen sie den Rheinsteig erwandern und ihn im Rahmen der Reportagenreihe "nrw2go" den Zuschauern vorstellen.

Startpunkt ist der Drachenfels. Auf dem Plateau, wo seit März die Skulpturengruppe "Two Forms" der Düsseldorfer Künstlerin Bettina Meyer steht - die "orangefarbenen Figuren" -, wird die erste Einstellung gedreht. Von dort geht es zum Siegfriedfelsen, Adenauergrab, Richtung Bad Honnef wieder auf zur Löwenburg. "Ich bin ja nicht so der Wanderer", gibt Moderator René le Riche zu bedenken, "aber es wurde mir versprochen, dass das der geilste Wanderweg der Welt ist."

Bevor die Dreharbeiten beginnen, nimmt die Autorin der Sendung, Alexandra Schünke, ein kurzes Vorabvideo des Moderators mit ihrem Mobiltelefon auf. Le Riche schaut in die Kamera, im Hintergrund der Drachenfels: "Wir erwandern heute den Rheinstieg im Siebengebirge." Das Kurzvideo soll auf sozialen Netzwerken hochgeladen werden, um die Sendung anzukündigen, und die Autorin freut sich auf die Kommentare der User.

Die Internetredaktion des WDR ruft die Autorin an. "Heißt es wirklich Rheinstieg?", wollen die Kölner wissen. Schünke fragt Oliver Bremm. Der Geschäftsführer der Tourismus Siebengebirge GmbH begleitet das Fernsehteam zwei Tage als Wandermentor. "Nein, Rheinsteig", berichtigt Bremm. Schnitt. Zweiter Versuch. Diesmal heißt es Rheinsteig. Der WDR-Trupp hat Glück. Während am Tag zuvor der Regen nicht nachlassen wollte, scheint 24 Stunden später die Sonne auf das Siebengebirge.

"Das perfekte Wanderwetter für den Superwanderer", freut sich le Riche augenzwinkernd. Nicht einfach haben es Guido Schweren und Robert Meißner. Der Kameramann und der Tontechniker wandern die gesamte Route mit und haben dabei so einiges zu schleppen. "Augen auf bei der Berufswahl", kommentiert Schweren trocken. Le

Riche stimmt zu: "Da hat sich meine Redaktion schön was ausgedacht. Das werden viele Steigungen für den kleinen René." Er kokettiert gerne damit, ein unerfahrener Wanderer zu sein. Die Dreharbeiten beginnen. Kameramann Schweren schwenkt von der Aussicht auf das Rheintal zu le Riche. Zu wenig Aussicht, zu viel Mauer im Bild, findet Schünke. Schnitt.

Der Kameramann ändert seine Position, der Tontechniker folgt ihm. Nächster Versuch. "Mikro im Bild!" Schnitt. Neuer Dreh. Diesmal klappt alles. Le Riche kommt ins Bild, setzt sich neben die "Nebelfrauen", erklärt dem Zuschauer sein Vorhaben und schließt ab mit: "Ich freue mich auf die Herausforderung." Schnitt.

Die Autorin ist seit rund elf Jahren beim WDR. Bei der Sendung "daheim und unterwegs" ist sie schon von Anfang an dabei. "Durch die Sendung lernen wir unser Land kennen", so Schünke - und die Zuschauer gleich mit. Die Einstellungen sind im Kasten. Das Team macht sich auf in Richtung Siegfriedfelsen. Die Kamera hat noch einiges einzufangen.

Die Reportage

Fünf Wanderrouten durch Nordrhein-Westfalen stellt die Reportagereihe "nrw2go" vor. Die Reportagen, auch der Beitrag zur Rheinsteigwanderung, erscheinen in der 26. Kalenderwoche (Montag bis Freitag, 22. bis 26. Juni) 16.15 bis 18 Uhr im WDR. Die Zuschauer können im Internet (www.daheimundunterwegs.de) für die von ihnen favorisierte Wanderstrecke abstimmen. Der Gewinner vertritt dann im September bei der bundesweiten Endausscheidung, der "Wanderkarte Deutschland" in der Sendung "ARD Buffet" (Mo-Fr, 12.15 bis 13 Uhr), Nordrhein-Westfalen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort