Siebengebirge Tag der offenen Tür beim Verschönerungsverein begeisterte

SIEBENGEBIRGE · Ein prächtiges Wildschwein, ein Hase, ein Fuchs mit ziemlich spitzen Zähnen. "Beißt der?", fragte ein Knirps seinen Vater am Stand des Hegerings Siebengebirge. Die Jäger hatten ihre "rollende Waldschule" am Tag der offenen Tür des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge (VVS) diesmal großzügig ausgebreitet, weil es vor dem neuen Domizil des VVS einfach mehr Platz gab: Es war die Premiere für das Forsthaus Lohrberg.

 Imposanter Auftritt: Petra Holz lässt auf der Wiese am Forsthaus Lohrberg ihren Rotschwanzbussard Anoki fliegen.

Imposanter Auftritt: Petra Holz lässt auf der Wiese am Forsthaus Lohrberg ihren Rotschwanzbussard Anoki fliegen.

Foto: Frank Homann

Erstmals fand hier die traditionelle Veranstaltung des VVS statt. Und Usus ist auch die Teilnahme der Mitglieder des Hegerings, die den Besuchern die Tiere, die im Siebengebirge zu Hause sind, in präpariertem Zustand näherbringen. Auch Vorsitzender Hans-Peter Lindlar begutachtete diesen Teil der Schau.

"Anfassen auf eigene Gefahr" lautete die Aufschrift auf einer Kiste am Hegering-Stand, darin lagen reglose Fellknäuel - drei Frettchen, wie Birgit Wermerskirchen aufklärte: "Die beißen nicht. Aber es sind Tiere. Also ist Vorsicht geboten." Normalerweise hätten sie um diese Zeit putzmunter sein müssen.

Aber durch die vielen Streicheleinheiten der Besucher machten "Lumpi", "Dicker" und "Nora, das Mädchen" zwischendurch doch ein Schläfchen. Hauptsache, sie sind dann wach, wenn Birgit Wermerskirchen mit ihnen auf die Jagd geht. Sie setzt sie vor einen Kaninchenbau, bis die Frettchen "einschliefen", sich also in den Bau einschleichen. Die Kaninchen verlassen prompt ihr Heim, der Jäger fängt sie draußen ab.

Der Zweck kann unterschiedlich sein. Mal ist das Kaninchen für den Verzehr gedacht, manchmal werden die Tiere aber auch umgesiedelt, zum Beispiel von Eisenbahnhängen in tierisch gute "Edel-Wohnlagen". Die Frettchen aber kommen in der Regel von selbst zurück oder hören auf Pfiff. Wermerskirchen: "Sie sind zahm, erhalten Katzenfutter und viel Zuwendung."

Noch viel mehr Neues war zu erfahren am Tag der offenen Tür. Petra Holz und Dagmar Schröter ließen auf der Wiese vor dem Forsthaus Falke, Uhu & Co. fliegen. So drehte auch Petra Holz' Bussard Anoki einige Runden. Beeindruckend. Schade nur, dass zunächst der Besucherstrom geringer war als in vergangenen Jahren. Und so war auch der neu angelegte geologische Lehrpfad hinterm Forsthaus nicht überlaufen.

Die VVS-Jugend präsentierte sich an einem Stand. Dort bot die stellvertretende Sprecherin Laura Hilger auch Nistkästen zum Kauf, die der VVS einst aufgehängt und nun nach und nach abhängen wird, weil sie zum Wildnisgebiet Siebengebirge nicht mehr passen. Einige Kästen haben unterdessen Siebenschläfer bezogen, die den VVS-Helfern die "Zähne zeigten" und ihren Nobel-Bau verteidigten. Lindlar: "Diese Kästen bleiben erst einmal noch hängen."

Sandra Laute hatte beim VVS ihren Natur- und Landschaftsführer-Lehrgang absolviert. Mit anderen Teilnehmern hat sie einen Verein gegründet und präsentierte sich ebenso wie der Landesbetrieb Wald und Holz und die Stiftung Naturschutzgeschichte.

Die Besucheretage des Forsthauses mit der Dauerausstellung war erstmals geöffnet. Und für die Kinder gab's Ponyreiten und Mal-Aktionen.

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