Kommentar zur Wildschweinplage Störende Zweibeiner

Meinung | Siebengebirge · Die Stadt Bad Honnef warnt die Anwohner davor, in der Dunkelheit gewisse Gebiete zu meiden, da aktuell Wildschweine unterwegs sind. Doch die wahren Hintergründe sind andere, meint Hansjürgen Melzer.

 Die Stadt Bad Honnef geht gegen Wildschweine vor.

Die Stadt Bad Honnef geht gegen Wildschweine vor.

Foto: dpa (Symbolfoto)

Die Stadt Bad Honnef hat eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Bürgern zu erfüllen. Deshalb ist es gut und richtig, die Menschen zu warnen, in der Dunkelheit gewisse Gebiete zu meiden, wenn dort zum Beispiel gejagt wird.

Doch Einigkeit herrscht im Fall der Wildschweinplage bei allen Beteiligten nur über das gemeinsame Ziel, das erreicht werden soll. Den Wildschweinen im Honnefer Süden soll zu Leibe gerückt werden, weil sie sich enorm vermehrt haben und große Schäden anrichten.

Eine Gefahr für den Menschen stellen sie jedoch nicht dar, auch wenn bei Hunden durchaus Vorsicht geboten scheint. Da sind sich die Experten beim Landesamt oder im Honnefer Forstamt einig. Attacken von Wildschweinen auf Menschen im Siebengebirge sind nicht bekannt. Die scheuen Tiere können höchstens mal angriffslustig werden, wenn sie im Frühling ihren Nachwuchs in Gefahr sehen. Zurzeit fallen aber die Blätter von den Bäumen.

Da wurde bei der Verlautbarung aus dem Rathaus also vorschnell etwas formuliert, das durchaus geeignet ist, in der Bürgerschaft Angst zu schüren. Wohl gemerkt: Fürsorgepflicht unbedingt, Panikmache bitte aber nicht.

In den kommenden Wochen wird nun zum Halali geblasen werden. Und da sind sowohl Zweibeiner als auch ihre vierbeinigen Freunde total störend. Das hätte man vielleicht auch auf direktem Wege und ehrlicher kommunizieren können.

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