Neues Pilotprojekt in Unkel Eine Stadt wird zum Forschungsobjekt

UNKEL · Unkels Bausubstanz wird zum Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung. Die Entwicklungsagentur verspricht sich von dem Projekt „Baukultur konkret“, möglichst viele Bürger einzubinden.

 Hoffen auf weitere Impulse für Unkel – nicht zuletzt durch die Mitwirkung der Bürger: Daniel Schmitz (v.l.), Rex Stephenson und Clemens Freiherr von Weichs sowie Stefan Wichmann (r.) von der Entwicklungsagentur mit Miriam Hamel und Swen Geiss vom Alanus-Forschungsteam.

Hoffen auf weitere Impulse für Unkel – nicht zuletzt durch die Mitwirkung der Bürger: Daniel Schmitz (v.l.), Rex Stephenson und Clemens Freiherr von Weichs sowie Stefan Wichmann (r.) von der Entwicklungsagentur mit Miriam Hamel und Swen Geiss vom Alanus-Forschungsteam.

Foto: Horst-Dieter Küsters

Unkel bewegt sich weiter: „Historische Stadtbereiche – Städtebaulicher Denkmalschutz“, so lautet der Titel eines neuen Projektes, das jetzt an Ort und Stelle vorgestellt wurde. Eingebettet ist das Projekt, das Rex Stephenson, Daniel Schmitz, Clemens Freiherr von Weichs und Stefan Wichmann von der im Mai 2014 ins Leben gerufenen Entwicklungsagentur (EA) Unkel präsentierten, in das bundesweite Forschungsprojekt „Baukultur konkret“. Die Unkeler Initiative gehört hierbei zu bundesweit zwölf ausgewählten Projekten.

Und das Projekt hat es in sich, wie Stadtbürgermeister Gerhard Hausen schon beim Neujahrsempfang hatte durchblicken lassen: Über 15 Jahre hinweg können finanzielle Mittel für eine Aufwertung von Problemgebieten und die Entwicklung ganzheitlicher Projekte eingesetzt werden. Die Entwicklungsagentur als Sachwalter kann somit die Bürger einbinden, Projekte und Workshops zum Thema Baukultur anstoßen und weiterentwickeln. Ziel sei es, so Stephenson, „die Stadt baulich weiterzuentwickeln und so für die Zukunft fit zu machen“. Unterstützung erfahren die Unkeler vom Forschungsteam „Baukultur konkret“ der Alanus-Hochschule um die Professoren Florian Kluge und Swen Geiss sowie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Miriam Hamel.

„Früher war Baukultur nur für Professionelle ein Thema. Heute hat man erkannt, dass auch möglichst viele Bürger in den Dialog einbezogen werden müssen“, erklärte Geiss. Deshalb habe man sich im Dezember mit der EA zusammengesetzt, um zu klären, wie eine breitere Öffentlichkeit für dieses „Thema für Jedermann“ sensibilisiert und zur Mitarbeit motiviert werden könnte. „Gemeinsam haben wir ein Dialog-Programm erarbeitet, das Mitte dieses Monats mit einer Reise von EA-Vertretern nach Leipzig beginnt“, berichtete Hamel. Dort wird die „Öffentliche Werkstatt Baukultur konkret“ – wie alle übrigen Projektteilnehmer im Osten der Bundesrepublik – von dem Büro „Urbane Planung“ betreut. Lernen will die EA währe des Besuchs, wie man in Leipzig vorgeht und was davon für Unkel relevant sein könnte.

Die Erfahrungen sollen dann am Donnerstag, 21. Januar, in Unkel erörtert werden. Darüber hinaus gibt es einen Impulsvortrag eines Forschungspartners aus Leipzig zum Thema „Baukulturelle Prozesse“. Weiter geht es am Freitag, 26. Februar, mit der Eröffnung der Wanderausstellung Baukultur samt Präsentation einer künstlerischen Raumintervention von Architekturstudenten der Alanus-Hochschule in der Unkeler Altstadt. Am Montag, 7. März, wird der Film „Ort schafft Orte“ zum Thema „Wie Baukultur Menschen und Orte verändert“ gezeigt.

„Arbeitsgruppen, die sich mit Spezialgebieten befassen, gibt es in Unkel genug. Bei diesem Projekt geht es darum aufzuzeigen, wie sich Bürger engagieren können, um gute Ideen in Architektur, Freiräume und Städtebau Wirklichkeit werden zu lassen“, hob Schmitz als Leiter und Ansprechpartner für „Baukultur konkret“ in der Kulturtstadt Unkel am Rhein ist.

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