Benediktiner laden zum Klostermarkt Fasziniert vom Ordensleben in Maria Laach

Maria Laach · Die Benediktiner von Maria Laach luden zum Klostermarkt ein – und die Besucher strömten trotz Aprilwetter herbei.

 Im neuen Ausstellungsgarten werden die Werke der Kunstschmiede präsentiert.

Im neuen Ausstellungsgarten werden die Werke der Kunstschmiede präsentiert.

Foto: Sebastian Kirschner

Wenn es auf der Straße zwischen Mendig und Wassenach lange Staus gibt und sich die Menschenmengen durch die schmale Gasse zwischen Seehotel und Abteikirche quetschen, dann weiß man, welche Stunde im Jahr es wieder geschlagen hat: Die Benediktiner von Maria Laach haben zum Klostermarkt eingeladen. Mit einem großen Programm an Verkaufsständen, Bildnerischer Kunst, Kinderbeschäftigung und geistlichen Impulsen blieb kein Besucherherz unbefriedigt.

Um 10 Uhr begann der diesjährige Markt mit einem kurzen Stelldichein durch die Laacher Münsterbläser auf dem Kirchenvorplatz. Über sieben Stunden war im Folgenden die Luft erfüllt von allen möglichen sinnlichen Empfindungen. Wer vom Parkplatz hinaufging, dem stieg der Geruch von frischgeräucherten Fischen in die Nase. In der Klostergärtnerei beugten sich einige Besucher herunter, um an der Blumenvielfalt zu schnuppern. Aus der Schmiede stieg ein Geruch von Metall und Feuer auf. Die großen und kleinen Besucher mussten sich dort auch hin und wieder die Ohren zuhalten, wenn das heiße Eisen mit der Pressmaschine bearbeitet wurde.

Klassische Musik und Aktionen für Kinder

Angenehmere Klänge gab es entlang des Einkaufsweges durch Drehorgelspieler H.-P. Peters und Querflötist Vito Bergs. Musikalischen Hochgenuss versprachen auch die beiden Orgelkonzerte in der Abteikirche. Abteiorganist Gereon Krahforst verwöhnte die Besucher mit Werken aus der ganzen Bandbreite der Klassik und überraschte auch mit der einen oder anderen Komposition aus eigener Feder. Wer kurz vor den Konzerten noch einen Sitzplatz ergattern wollte, ging leer aus.

Wer sich dem Vorplatz näherte, hörte schon von Weitem das Klopfen und Hämmern: Die Kinderaktion „Wir bauen ein Haus Gottes“ zimmerte an einem Dachstuhl und einem Raum aus Holzbrettern. Wer es als Kind etwas beschaulicher mochte, der konnte sich am Papierschöpfen oder dem Töpfern versuchen.

Kloster bot Unterschlupf vor dem Wetter

Die Besucher begleitete auf der Haut ein stetiger kühler Luftzug und der stets bange Blick in den Himmel, der mit astreinem Aprilwetter immer für eine nasse Überraschung gut war. In diesem Fall boten jedoch der Buchladen, das Klosterforum oder auch die Abtei selbst Schutz. Dort konnte man sich neben den Verkaufsangeboten auch über das Kloster informieren oder einem der zahlreichen geistlichen und weltlichen Vorträge lauschen, etwa über die Geschichte des Geläutes der Abtei.

Wenn wieder die Sonne schien, hieß es, sich an den Ständen der befreundeten Klöster anstellen oder am Stand des Freundeskreises sich über die neusten Entwicklungen rund um das Kloster ins Bild setzten zu lassen. Auch Freunde des Gartenbaus kamen ausgiebig auf ihre Kosten. Schon lange vorher war die Sprechstunde mit Heike Boomgarden und Werner Ollig restlos besetzt. Neu eingeweiht wurde zum Klostermarkt der neue Ausstellungsgarten der Kunstschmiede.

Pater Andreas Werner eröffnete das Areal hinter dem Hotelparkplatz, das zum Entspannen einlud, mit seinen zahlreichen Bronzekunstwerken aber auch dem Kunstgeschmack schmeichelte. Mit der feierlichen Vesper endete ein vom Wetter her durchwachsener, aber für jeden Besucher gelungener Tag.

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