IHK zeichnet beste Azubis aus Yordanka Sparacino hat ihre Lehrzeit als Köchin als Beste beendet

Bonn · Wer sind die besten Auszubildenden in Bonn und der Region? Und welche Betriebe geben sich mit der Ausbildung die größte Mühe? Die Industrie und Handelskammer (IHK) Bonn/ Rhein-Sieg zeichnete am Montag in Bonn Bad Godesberg 53 Azubis und 49 Ausbildungsbetriebe für ihre Leistungen aus.

 Frischgebackene Köchin: Yordanka Sparacino im La Cigale in der Bonner Friedrichstraße.

Frischgebackene Köchin: Yordanka Sparacino im La Cigale in der Bonner Friedrichstraße.

Foto: Cennet Yalcin

Dabei erhielt Yordanka Sparacino den Titel "Beste ausgebildete Köchin".

Was essen Sie am liebsten?
Yordanka Sparacino: Ich esse gerne frisch zubereitete Gerichte mit viel Gemüse. Ich bin in Bulgarien geboren, und da das zu unserer Küche gehört, esse ich auf jeden Fall gerne Schmorgerichte. Zum Beispiel geschmortes Rindfleisch mit frischem Gemüse und Kartoffeln. Als Koch auf so eine Frage zu antworten ist aber schwer, weil ich alles gerne esse.

Sind Sie deshalb Köchin geworden?
Sparacino: Nein. Kochen ist meine Leidenschaft seit meiner Kindheit. Ich habe auch immer mit meinen Eltern oder meiner Oma zusammen gekocht. Mein Abitur habe ich in Bulgarien an einem Wirtschaftsgymnasium gemacht. Ich kam nach Deutschland, um hier Wirtschaft zu studieren. Mitten im Studium kam der Knackpunkt: Ich fühlte mich nicht mehr wohl damit.

Dann habe ich überlegt: Warum mache ich meine Leidenschaft nicht zum Beruf? Ich habe dann in der Gastronomie angefangen. Irgendwann bin ich in der Großküche des Elisabeth Altenheimes in Niederkassel gelandet. Das war auch mein Ausbildungsbetrieb. Ich habe erst als Küchengehilfin gearbeitet. Mein damaliger Küchenchef Herr Bagirov bot mir an, eine Ausbildung zur Köchin zu machen.

Das habe ich mir erst gar nicht zugetraut. Auch wegen der Sprache, die ich noch nicht so gut konnte. Im Studium hatte ich deshalb ja auch Schwierigkeiten. Am Ende habe ich es aber doch noch gemacht. Während der Ausbildung lernte ich bei einem Praktikum im Hotel Königshof das Kochen in einem Restaurant, wo der Gast nach Speisekarte bestellen kann, und die italienische Küche kennen. Ich merkte schnell: genau mein Ding. Jetzt arbeite ich im La Cigale in Bonn mit französischer Küche. Da bin ich mit Herzblut dabei.

Wie fanden Ihre Eltern Ihre Entscheidung?
Sparacino: Sie waren nicht besonders begeistert. Sie haben mich aber trotzdem unterstützt. Ich sage mir: Wenn ich glücklich bin, sind meine Eltern auch glücklich.

Was waren die wichtigsten drei Dinge, die Sie in der Ausbildung gelernt haben?
Sparacino: An erster Stelle Hygiene. Vor allem am Arbeitsplatz. Das ist das A und O. Belastbarkeit gehört auch dazu. Psychisch und körperlich. Natürlich auch die Basics der Großküche. Auch die Grundlagen beim Kochen, wie ich zum Beispiel eine Brühe aufsetzen muss oder bestimmte Soßen koche. In der Ausbildung wird außerdem beigebracht, sehr gründlich und verantwortungsvoll mit den Lebensmitteln umzugehen.

Was war der schlimmste Fehler, der Ihnen je passiert ist?
Sparacino: Ich bin immer sehr verantwortungsvoll und bemüht. Ich habe auch kaum große Fehler gemacht; aber nur einen Tag vor der Abschlussprüfung habe ich mir die Fingerkuppe abgeschnitten. Das hatte ich meinem Ehrgeiz zu verdanken.

Bei Koch denke ich an Stress und lange Arbeitszeiten. Stimmt das?
Sparacino: Ja, das ist wirklich so. Köche sind für mich Handwerker. Das ist ein sehr anstrengender Job. Ich muss an Wochenenden und an Feiertagen arbeiten. Man muss das einfach mögen. Manche Menschen arbeiten gerne unter Stress. Ich auf jeden Fall. Wenn ich unter Stress stehe, bin ich viel schneller. Außerdem ist Sport sehr wichtig, um fit zu bleiben. Ich weiß nicht, wie es ist, wenn ich 60 bin, aber im Moment läuft es super. Ich genieße einfach die freien Tage mit meinen Liebsten. Mit dem Spaß tanke ich positive Energie. Köche müssen teamfähig sein. Meine Kollegen sind wie eine zweite Familie für mich, und wir haben viel Spaß.

Haben Sie Vorbilder?
Sparacino: Nicht wirklich. Ich gucke mir die Kochsendungen im Fernsehen auf jeden Fall an und kaufe mir sehr, sehr viele Kochbücher. Ich bin kein Fan von einem bestimmten Fernsehkoch, aber dafür zum Beispiel von Eckard Witzigmann, seinen Schülern und dem, was sie kochen. Ich kaufe mir am liebsten Kochbücher, die mir meine Kollegen empfehlen.

Ihre Ausbildung ist zu Ende, was haben Sie jetzt vor?
Sparacino: Auf jeden Fall, weiterhin im La Cigale zu arbeiten. Mein Ziel ist es, von der Jungköchin zur Köchin aufzusteigen und noch mehr Erfahrung zu sammeln. Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht. Natürlich träume ich auch davon, irgendwann eine Position als Küchenchefin zu bekommen.

Zur Person

Yordanka Sparacino (29) kam in Varna (Bulgarien) auf die Welt und lebt seit acht Jahren in Deutschland. Sie ist mit einem Italiener verheiratet und lebt mit ihm zusammen in Bonn. Sie hört gerne Musik und liebt Spaziergänge am Rheinufer.

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