GA-Serie "Muss das so sein?" Wie man sich am besten vor unerwünschten Spam-Mails schützt

BONN · Jeder, der ein E-Mail-Postfach hat, kennt das Problem: Unerwünschte Post aus dem Internet: Werbung für Potenzmittel oder Diätpillen, "Sie-haben-gewonnen!"- oder "Erbschaft-aus-Nigeria"-Abzocke, Viren, Trojaner und kein Ende. Kaum sind die Mails gelöscht, kommen schon wieder neue. Muss das so sein? Tipps, wie man Müll aus dem Internet vermeidet.

 Die Flut an E-Mails: Der Wunsch sich vor Spam zu schützen ist so groß wie nie zuvor.

Die Flut an E-Mails: Der Wunsch sich vor Spam zu schützen ist so groß wie nie zuvor.

Foto: dpa

Richtigen Provider aussuchen

Wie viel Spam ankommt, hängt auch vom Internet-Provider ab. Die Deutsche Telekom etwa betreut rund 25 Millionen Postfächer. Spamfilter und eine rund um die Uhr betreute IP-Blacklist, die Spam-Informationen aus öffentlichen Quellen verarbeitet, dienen dazu, missbräuchliche Inhalte zurückzuweisen, bevor sie die Adressaten erreichen: "So etwa wie ein Angestellter am Postschalter, der keine hörbar tickenden Pakete annimmt", erklärt Alexia Sailer, Pressesprecherin der Telekom. Außerdem kann man nicht erkannten Spam der Telekom melden. Google, Yahoo und andere Provider setzen zum Teil andere Filtertechniken ein. Eine Möglichkeit ist, bei verschiedenen Anbietern Postfächer einzurichten und auszuprobieren, wie gut deren Spam-Schutz arbeitet.

Ungewöhnliche Mail-Adresse wählen

Spammer generieren oft automatisch E-Mai-Adressen und probieren diese nach dem Zufallsprinzip aus. Ungewöhnliche Zeichen und Ziffernfolgen in der Mail-Adresse erschweren den Erfolg der Spammer.

Mehrere Adressen anlegen

Es kann sinnvoll sein, getrennte Postfächer für Geschäftskontakte und Familie/Freunde einzurichten. Das kann sogar soweit gehen, für bestimmte Onlineaktivitäten jeweils passende Postfächer einzurichten. Wer zum Beispiel besonders aktiv bei Ebay ist, könnte dafür eine E-Mail Adresse wie name123_ebay@anbieter.de führen. Vorteil: Kommt über eine Adresse zu viel Spam, löscht man diese und muss nicht gleich all seine Kontakte ändern.

Mail-Adresse im Web codieren

Oft sammeln Spammer automatisch E-Mail-Adressen auf Webseiten. Wer seine E-Mail auf seiner Webseite preisgibt, sollte das @-Zeichen codieren, also zum beispiel "at" statt des @-Zeichens verwenden. Alternativ kann man die Mail-Adresse als Bilddatei hinterlegen. Das erschwert den Spammern die Erkennung.

Mail-Adresse in Communitys verbergen

Online-Netzwerke sind beliebt. Nutzer sollten die eigene E-Mail-Adresse jedoch nicht öffentlich zugänglich machen. Viele Communitys bieten Einstellungen an, mit denen Nutzer festlegen können, dass nur Freunde oder Geschäftspartner die Adresse sehen.

Spam Filter des E-Mail-Anbieters benutzen

Bei vielen E-Mail-Anbietern lässt sich einstellen, wie hoch der Spamschutz sein soll. Bestimmte Absender können in Spam-Filter eingetragen werden. Da durch striktere Einstellungen auch erwünschte Mails versehentlich ins Spam-Ordner gelangen können, sollten man den Spam-Ordner regelmäßig prüfen.

Nie auf Spam-Mails antworten

Landet doch einmal eine Spam-Mail im Postfach: Auf keinen Fall enthaltene Links anklicken, Anhänge öffnen oder antworten - auch nicht auf vermeintliche Abmeldefunktionen. Die Mail sollte am besten direkt gelöscht werden. Hinter Links oder Inhalten können sich Schadprogramme verbergen. Zudem bestätigt eine Antwort dem Spammer, ob ein Postfach aktiv ist.

Blindkopien verschicken

Vorsichtig mit Kontaktdaten von Freunden und Kollegen umgehen. Bei mehreren Empfängern, die Adressen im Feld "BCC" des Mailprogramms eingeben. Dann sehen die Empfänger keine fremden Adressen.

Spam-Mails melden

Wer unerwünschte Mails wie nicht abonnierte Werbung oder Newsletter in seinem Postfach findet, kann an allgemeiner-spam@internet-beschwerdestelle.de schreiben. Mails mit rechtswidrigen Inhalten können bei besonderer-spam@internet-beschwerdestelle.de gemeldet werden.

Die GA-Serie "Muss das so sein?" entsteht in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Technikjournalismus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Wenn auch Sie sich fragen, ob etwas wirklich so sein muss, wie es ist, schicken Sie Ihre Anregung an wirtschaft@ga.de oder an General-Anzeiger, Wirtschaftsredaktion, 53100 Bonn.

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