De-Mail soll im Frühjahr starten

BONN · Die Deutsche Telekom kommt mit ihrem digitalen Brief voran. Wenn alles planmäßig laufe, werde man die De-Mail im Frühjahr 2012 auf den Markt bringen, sagte Telekom-Projektleiter Jens Mayer der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Montagausgabe).

Telekom-Zentrale: Der digitale Biref wird vorbereitet.

Telekom-Zentrale: Der digitale Biref wird vorbereitet.

Foto: dpa

Das Unternehmen macht damit der Postmit ihrem E-Postbrief Konkurrenz, weitere De-Mail-Projekte betreiben UnitedInternet und Francotyp Postalia. "Das Interesse ist groß, sowohl beiUnternehmen als auch bei Privatkunden", sagte Mayer. Rund 1,3 MillionenAnfragen hätten allein die Telekom und United Internet registriert.

Die Telekom hatte Anfang dieses Jahres loslegen wollen, dochdas Bürgerportalgesetz verzögerte sich. Es kam zu monatelangen Verspätungen,bis die Systemanforderungen feststanden und die Provider ihre Akkreditierungbeim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik beantragen konnten.Das hat der Deutschen Post einen zeitlichen Vorsprung verschafft.

Sie hatteihren E-Postbrief Mitte 2010 freigeschaltet, ohne die Gesetzgebung abzuwarten.Mehr als 100 Großunternehmen, 3 000 Mittelständler und mehr als eine MillionPrivatkunden hätten sich für den E-Postbrief angemeldet, zitiert die Zeitungeinen Post-Sprecher.

Welche Preise die Versender an die Telekom zahlen müssen,steht nicht fest. Die Post verlangt für einen E-Postbrief mit 55 Cent ebensoviel wie für einen Standardbrief. "Unser Preis wird auf jeden Fall eingutes Stück darunter liegen", sagte Mayer.

Bezahlt werden könne über dieTelefonrechnung, die Telekom werde aber auch andere Möglichkeiten anbieten. DieAnmeldung ist wie bei der Post kostenlos, zudem sollen Privatkunden"mindestens in der Einführungsphase" ein Freikontingent samtausreichend Speicherplatz bekommen.

Für Geschäftskunden will die Telekom Mayer zufolge dasDe-Mail-Angebot mit Druck- und Versandleistungen kombinieren. Dabei geht sieanders vor als die Post, die Kunden anbietet, elektronische Post fürOffline-Kunden auszudrucken und konventionell zuzustellen.

Einen solchenMedienbruch werde es bei der Telekom nicht geben, erklärte Mayer. Die Sendungenwürden entweder durchgängig digital oder auf Papier zugestellt. Je nach Regionwerde man mit verschiedenen Zustellunternehmen zusammenarbeiten, um diePortokosten für die Kunden zu optimieren, sagte Mayer.

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