Präventionsprojekt "Kein Kind zurücklassen" wirkt

Düsseldorf · Der Deutsche Kinderschutzbund warnt davor, im Parteienstreit vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl das Präventionsprojekt "Kein Kind zurücklassen" schlechtzureden. An der rheinischen Vorreiterstadt Dormagen lasse sich belegen, dass frühe vorbeugende Hilfen sich auszahlten, bilanzierte der Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Dormagens Ex-Bürgermeister Heinz Hilgers (SPD) am Freitag in Düsseldorf.

 Heinz Hilgers.

Heinz Hilgers.

Foto: Markus Scholz/Archiv

Aktive Unterstützung von Kindern von der Geburt bis zur Berufsausbildung lohne sich nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die kommunalen Finanzen. Seit Dormagen 2005 begonnen habe, systematische Präventionsketten mit Hebammen, Erziehern, Lehrern, Ärzten und vielen anderen Beteiligten zu knüpfen, habe das Jugendamt kaum noch Kinder aus ihren Familien nehmen müssen - von 2013 bis 2015 nur noch jeweils ein Kind unter sechs Jahren. 2006 waren es noch drei Kinder.

Dagegen habe sich die Zahl der Inobhutnahmen in NRW von 367 im Jahr 2006 auf 603 im Jahr 2015 deutlich erhöht. Zudem habe Dormagen inzwischen viel weniger Kinder mit Sprachdefiziten in den Einschulungsuntersuchungen.

"Kein Kind zurücklassen" ist ein Kernprojekt der rot-grünen Landesregierung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). 18 Kommunen machen schon mit, 22 sollen nun hinzukommen. Die Opposition sieht die Wirkung bislang nicht belegt und hat wiederholt kritisiert, das hoch verschuldete Land leiste sich "Sozialpolitik auf Pump".

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