Abstimmung im Bundestag Bundestag schickt mehr Soldaten in riskante Mali-Mission

Berlin · Der Bundestag hat über die Erweiterung der Minusma-Mission der Bundeswehr abgestimmt und ist zu dem Ergebnis gekommen, diese noch zu erweitern. Die Mission gilt als eines der gefährlichsten Einsatzgebiete der Bundeswehr.

 Soldaten aus Mali trainieren im Rahmen der Ausbildungsmission.

Soldaten aus Mali trainieren im Rahmen der Ausbildungsmission.

Foto: dpa

Mit 498 Stimmen von insgesamt 556 Abgeordneten stimmte der Bundestag am Donnerstag, 26. Januar eindeutig für die Erweiterung der Mali-Mission der Bundeswehr. Dabei stimmten 55 Abgeordnete dagegen und drei enthielten sich. Satt bisherigen 650 Soldaten sollen zukünftig 1000 Soldaten in der Region die Umsetzung des Friedensabkommens gewährleisten.

Die UN-Mission "Minusma" existiert seit dem Jahr 2013. Minusma steht dabei für "Multidimensional Integrated Stabiliziation Mission in Mali".

Die Vorgeschichte zur Mission

Vor dem Beginn der Mission wurde das Land durch einen Putsch und Aufstände bewaffneter Truppen destabilisiiert. Seitdem kommt es immer wieder zu Anschlägen und Kämpfen, besonders im Norden Malis. Der Mission der UN ging eine afrikanische Mission voraus. Die Mission "Afisma" sollte als erste internationale Militärmission für Frieden sorgen. Unterstützt wurde sie unter anderen durch deutsche Transportflüge.

Die Minusma-Mission wurde als nachfolgende Friedensmission gestartet, nachdem weite Teile des Landes unter der Kontrolle verschiedener aufständischer und islamistischer Gruppen fielen. Vor dem Einsetzen der UN-Mission gelang es französischen Truppen, die Islamisten bei ihrem Vormarsch auf die Hauptstadt im Jahr 2013 zu stoppen.

Bei der UN-Mission beteiligen sich auch deutsche Bundeswehrsoldaten, deren Aufgabe ist dabei unter anderem, die Ausbildung von kurdischen Peschmerga-Kämpfern sowie Führungsaufgaben und sanitätsdienstliche Versorgung der stationierten Soldaten. Bis Ende letzten Jahres wurden dabei rund 9.300 malische Soldaten ausgebildet.

Erweiterung der Mission

Neben der Ausbildung der Soldaten soll die Mission vor allem der von Krieg und Anschlägen betroffenen Bevölkerung Frieden und Sicherheit bringen. Dieses Ziel ist trotz einigen Erfolgen beim Vertreiben der Terrormilizen noch nicht vollends gewährleistet. Noch immer kommt es zu Anschlägen und Kämpfen.

Die Erweiterung der Mission schließt neben der Erhöhung der Anzahl der Soldaten auch weitere Hubschrauber mit ein, sowohl Transport- als auch Kampfhubschrauber. Die Hubschrauber sollen vor allem der Rettung Verwundeter dienen und dem Schutz der deutschen Truppen, wie die Bundeswehr auf ihrer Homepage mitteilt. Die Hubschrauber sollen nun nach Mali gebracht werden..

Mit der Erhöhung der Soldaten in Mali werden dort bald so viele Bundeswehrsoldaten stationiert sein, wie in keinem anderen Land der Welt. Ob die Erweiterung der Mission ein früheres Ende ermöglicht, bleibt abzuwarten.

Die Lage in dem westafrikanischen Land müsste sich dafür so weit stabilisieren, dass keine Gefahr mehr für die Zivilbevölkerung besteht. Erst am 18. Januar diesen Jahres wurden mehr als 60 Menschen bei einem Selbstmordattentat in der Stadt Gao getötet, in der einer der wichtigsten UN-Stützpunkte des Landes positioniert ist. Die Terrororganisation Al-Kaida hatte sich zu dem Anschlag bekannt. (Mit Material von dpa)

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