Kein Kommentar zu G7-Rückkehr Putin: USA bei Verbesserung der Beziehungen in der Pflicht

Moskau · Aufeinander zugehen? Ja gerne, sagt Russlands Präsident Putin an die Adresse der USA. Nur müsse jetzt Washington den ersten Schritt machen. Auf Donald Trumps Vorschlag, Russland wieder in die G7 aufzunehmen, sagt der Kreml-Herrscher erst einmal wenig.

 Hausherr seit vielen Jahren: Wladimir Putin im Kreml.

Hausherr seit vielen Jahren: Wladimir Putin im Kreml.

Foto: Alexander Zemlianichenko/AP POOL

Der russische Präsident Wladimir Putin erwartet von den USA den ersten Schritt für eine Verbesserung der Beziehungen. "Der Ball ist auf der amerikanischen Seite", sagte Putin dem staatlichen TV-Sender Rossija 1 Agenturen zufolge in einem Interview, das heute ausgestrahlt werden soll.

US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag beim G7-Gipfel in Kanada vorgeschlagen, Russland wieder in die Gruppe der führenden Industrienationen aufzunehmen. Moskau war 2014 wegen der Ukraine-Krise ausgeschlossen worden. Die Bundesregierung lehnt eine Rückkehr Russlands ab, solange sich die Lage in der Ukraine nicht entspannt.

Das Verhältnis zwischen den beiden Atommächten Russland und USA ist seit Jahren wegen zahlreicher Streitthemen zerrüttet. "Wir sind bereit zu einer Entwicklung, Vertiefung und Normalisierung der Beziehungen mit den USA", sagte Putin. Auf Trumps Vorschlag ging er nicht ausdrücklich ein, schloss aber ein Treffen mit ihm nicht aus. Er habe schon nach Trumps Wahl gesagt, dass er ein persönliches Treffen sinnvoll fände, sagte der Kremlchef.

Sein Sprecher und Vertrauter Dmitri Peskow sagte der Agentur Interfax zufolge, dass Wien ein möglicher Ort für eine Begegnung mit Trump sein könnte. Darüber habe Putin auch mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz vergangene Woche gesprochen. Peskow betonte aber, es gebe noch keine konkreten Absprachen zu Ort und Zeitpunkt für Verhandlungen zwischen Putin und Trump.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Eine andere Welt
Kommentar zu den weltweiten Militärausgaben Eine andere Welt
Zum Thema
Aus dem Ressort
Neue Balance
Kommentar zum deutschen Sitz im UN-Sicherheitsrat Neue Balance