Bier und Gras? Brauereien wittern das große Geschäft mit Cannabis

New York/Toronto · Legales Marihuana hat sich in Nordamerika längst zum Milliardenmarkt entwickelt. Nun wollen große Bier- und Spirituosenhersteller in das lukrative Geschäft einsteigen.

Brauereien und Spirituosenkonzerne in den USA entdecken eine neue Droge für sich - neben dem Alkohol. Die Branche hat Cannabis entdeckt, um die schwächelnden Umsätze wieder auf Trab zu bringen. Die Bier-Nachfrage schwindet, das Geschäft mit legalem Marihuana boomt jedoch. In etlichen US-Bundesstaaten - darunter der Milliarden-Markt Kalifornien - ist Marihuana bereits erlaubt. Im Oktober soll mit Kanada ein weiteres Eldorado eröffnen. Der Konzern Constellation Brands (Corona) stieg bereits 2017 beim kanadischen Marihuana-Produzenten Canopy Growth ein. Constellation war damit Vorreiter der Branche. Auch der weltweit fünftgrößte Brauereikonzern Molson Coors will im Cannabis-Geschäft mitmischen, genau wie Diageo (Johnnie Walker, Smirnoff).

Doch was führt die Branche im Schilde? Im Fokus stehen vor allem alkoholfreie Cannabis-Getränke, die gezielt für den kanadischen Markt entwickelt werden sollen. Mitte kommenden Monats soll hier Mariuhana als Genussmittel zugelassen werden, trinkbare Cannabis-Produkte dürften ab 2019 legalisiert werden. Heineken brachte mit seiner US-Marke Lagunitas bereits im Juli ein Sprudelwasser in Kalifornien heraus, das Cannabis enthält. In Nevada soll bald ein Cannabis-Bier auf den Markt kommen - dass dann aber auf den Alkohol verzichtet.

Experten sehen das boomende Cannabis-Geschäft als große Chance für Bier- und Spirituosenhersteller. "Die Cannabis-Revolution ist in vollem Gange, während die Alkohol-Industrie bislang weitgehend abseits steht", meint zum Beispiel der Marktforscher Spiros Malandrakis.

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