Stürmischer Applaus für Schläpfers modernen "Schwanensee"

Düsseldorf · "Schwanensee" fernab aller Klischees: Martin Schläpfer hat das berühmteste Ballett der Welt gründlich modernisiert. Die Premiere war ein großer Erfolg.

 ‎Camille Andriot (vorne) steht vor ihren Kolleginnen auf der Bühne.

‎Camille Andriot (vorne) steht vor ihren Kolleginnen auf der Bühne.

Foto: Gert Weigelt/Archiv

Keine Tutus und kein künstliches Flügelschlagen: Der preisgekrönte Choreograf Martin Schläpfer und das Ballett am Rhein sind für die moderne Inszenierung von "Schwanensee" in Düsseldorf gefeiert worden. Die Premiere in der Deutschen Oper am Rhein bekam am Freitagabend minutenlangen stürmischen Applaus. Schläpfer hatte sich erstmals an ein Handlungsballett gewagt und dafür den berühmten Klassiker zur Musik von Peter Tschaikowsky (1840-1893) gewählt.

Schläpfer brach gleich mit mehreren Traditionen. Die Ballerinas tanzten nicht in weißen Röckchen (Tutus) und mit Federschmuck im Haar, sondern trugen in nur kurzen Szenen weiße Marabu-Federröcke. Schläpfer gab dem romantischen Märchen um dem Prinzen Siegfried, der sich in die in einem bösen Zauber gefangene Schwanenkönigin Odette verliebt, einen zeitgenössischen Anstrich. Keinen Hofstaat brachte er auf die schlicht gehaltene Bühne, sondern junge Individualisten in modernen Kleidern, die mit wuchtiger Ausdruckskraft die Geschichte einer verratenen Liebe tanzten.

Dirigiert wurde "Schwanensee" von Generalmusikdirektor Axel Kober. Die Inszenierung ist bis zur Sommerpause ausverkauft.

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