"Moin Moin!"-Tour Konny Reimanns Erzählstunde in der Springmaus

Bonn · Ja, Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Seit jeher übt es eine unbestreitbare Faszination aus, wird umweht von der Aura des gelobten Landes, in dem es ein Tellerwäscher auch heute noch zum Millionär bringen kann. Konny Reimann freilich interessiert sich vor allem für übergroße Steaks, Supermärkte mit schier unbegrenztem Sortiment und Pick-Up-Trucks.

Dies veranlasste ihn wohl auch, im Sommer 2004 mit seiner Familie in den US-Bundesstaat Texas auszuwandern, wobei ein Team des Fernsehsenders Kabel eins die Höhen und Tiefen des Unterfangens festhielt. Von dieser Erfahrung und seinem Leben in den Vereinigten Staaten berichtet er nun im Rahmen seiner "Moin Moin!"-Tour, die ihn ins Haus der Springmaus führte.

Das mit einer Couch samt Beistelltisch eher schlicht gehaltene Bühnenbild spiegelte den Inhalt des Dargebotenen. In bester texanischer Garderobe trat der kernige Mann mit Pferdeschwanz und ausgeprägtem Hamburger Zungenschlag schließlich ins Rampenlicht und begann, nach mehrminütiger Vorstellung - "Ich bin der Mann, der im Fernsehen so viel Milchreis isst" - mit einem tatsächlich abendfüllenden Monolog über den Beginn seines neuen Lebens in Amerika. In der Atmosphäre einer großelterlichen Erzählstunde wurden fortan die Mühlen der Bürokratie ebenso abgehandelt, wie das Problem fehlender Handtücher in einem Flugzeug-WC.

Die Unbeholfenheit, mit der Reimann sich in Anekdoten über seine Wahlheimat erging, in der man im Supermarkt neben Kaffee und Autoreifen auch Schrotflinten kaufen könne - "Alles, was man braucht, um in Texas zu überleben" -, störte die zahlreichen Fans freilich wenig. Bei den übrigen Zuschauern blieb indes die Frage offen, worin nun der tatsächliche Unterhaltungswert des Abends bestanden haben sollte.

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