Warum werden Missstände geduldet?

Zum Bericht "Godesberger Hallenbad vor dem Aus - Kurfürstenbad fällt bei Bürgerbefragung durch" vom 3. Juli

Sollte das Kurfürstenbad wirklich geschlossen werden, wäre das für alle Verantwortlichen der Verwaltung, des Rates und natürlich in erster Linie für den Chef der Verwaltung, Herrn Nimptsch, eine Bankrotterklärung.

Dass es zu einer solchen Diskussion kommen musste, ist die Bestätigung dafür, dass Jahrzehnte lang in der Bonner Stadtverwaltung nicht die übliche Vorsorge getroffen und auch keine Instandhaltungsrücklagen gebildet wurden, womit Reparaturen rechtzeitig hätten ausgeführt werden können.

Seit Jahren wachsen auf dem Dach der Schwimmhalle zum Teil stattliche Birken. Auf diesen Tatbestand habe ich mehrfach hingewiesen. Nur die Verantwortlichen der Bäderverwaltung ignorieren bis dato diesen bestimmt nicht einzigen, mit geringem Kostenaufwand vermeidbaren Missstand.

Oder ist es Kalkül, abzuwarten, bis die ersten Brocken fallen, um sagen zu können, zum Schutze der Gäste vor Gefährdung muß das Bad geschlossen werden? Nur der für die Sauna zuständige Angestellten ist es zu verdanken, dass der zwar museale Saunabereich sauber gehalten und somit uns allen ein angenehmer Aufenthalt gewährleistet wird. Viele Saunagäste besuchen auch die angeschlossene Physiotherapie-Praxis. Diese Möglichkeit ist mir in keinem anderen Hallenbad bekannt. Ein Plus, das nicht leichtsinnig verspielt werden sollte. Ebenso das Quellwasser im Außentauchbecken spricht für "Bad Godesberg".

Für Herrn Nimptsch ist es auch unrühmlich, dass er Sportfreunde gegen Theater- und Konzertbegeisterte ausspielt. Beide Kulturen sind wichtig für unsere Gesellschaft. Das sollte er als ehemaliger Lehrer doch wissen! Aber wer noch nicht einmal die genaue Zahl seiner Beschäftigten kennt und "Unsummen" für Berater ausgibt, muss sich die Frage gefallen lassen: Warum ist er OB geworden?

Hildegard Augstein, Rheinbach

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort