Kommentar zum Bonner Pantheon Schluss mit lustig?

Bonn · Wagners kategorisches Nein zu den Umzugsplänen des Pantheon wird die Skepsis bei CDU und FDP gegenüber der Beethovenhallen-Lösung verstärken. Ein Kommentar

Nike Wagner ist immer gut für ein klares Wort. Das war beim Festspielhaus so, das die Beethovenfest-Intendantin skeptisch sah. Und sie scheut sich auch nicht, den Pantheon-Machern unzweideutig mitzuteilen, dass sie in der Beethovenhalle keinen Platz haben werden. Wagners kategorisches Nein wird die Skepsis bei CDU und FDP gegenüber der Beethovenhallen-Lösung verstärken.

Mag ja sein, dass das Beethovenfest das Studio und die Seminarräume im Südforum für eigene Veranstaltungen braucht. Aber schließt das wirklich eine Nutzung durch das legendäre Pantheon aus? Das Festival dauert vier Wochen: Gäbe es nicht die Chance, in dieser Zeit mit den Kabarett-Machern zu kooperieren, wie es Pantheon-Chef Rainer Pause angeboten hat? Denn zweifellos würde Bonn einen herben Verlust erleiden, wenn die überregional strahlende Marke Pantheon erlischt. Das Kabarett wäre außerdem ein echter Frequenzbringer für die Beethovenhalle.

Entscheidend ist, wie die Stadt die Halle künftig nutzen will. Im Raum steht eine Modernisierung für mehr als 70 Millionen Euro. Es könnte - schon aus finanziellen Gründen - aber auch auf Sanierung und Umbau für etwa 40 Millionen Euro hinauslaufen.

Die Stadtverwaltung konkretisiert die Planungen gerade im Ratsauftrag. Das dauert. Doch für das Pantheon tickt die Uhr: Bis Sommer 2016 muss das Theater seine Heimstatt im Bonn-Center verlassen. Rat und Stadtverwaltung sollten deshalb so schnell wie möglich für Klarheit sorgen und dem Pantheon Alternativen anbieten, falls die Beethovenhalle wirklich nicht in Frage kommt.

Allerdings: Dass Rainer Pause jetzt schon erklärt, die Halle Beuel und die Kammerspiele seien keine Option, ist wenig hilfreich. Ein ultimatives "Beethovenhalle oder gar nichts" dürfte auch wohlgesonnene Politiker eher provozieren.

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