Rentenkassen und Eigenverantwortung

Zum Kommentar von Thomas Wittke "Die Rentendebatte - Mit vollen Händen" vom 7. Dezember und zu Leserbriefen zum Thema

 Am Ende zählt, wie viel Geld zur Verfügung steht.

Am Ende zählt, wie viel Geld zur Verfügung steht.

Foto: dpa

Dem Kommentar möchte ich vor allem in einem Punkt heftig widersprechen. Die Mütterrente ist keineswegs ein Zugeständnis an die CSU-Klientel! Ich glaube, Wittke verwechselt dies mit dem Betreuungsgeld! Wir sind doch alle für Gerechtigkeit. Wieso soll es gerecht sein, dass Mütter, die ihre Kinder vor 1992 bekommen haben, eine geringere Rente erhalten? Diese Mütter haben unter schwierigeren Bedingungen als heute ihre Kinder bekommen. Es gab weder Elternzeit noch Elterngeld, es gab keine Ganztags-Kitas, Ganztags-Schulen, kein Betreuungsgeld, kaum Teilzeitstellen, etc. Das Kindergeld betrug zum Beispiel im Jahr 1981 monatlich gerade mal 70 Mark.

Trotzdem bekamen diese Frauen Kinder und haben so auch zum Wohlstand dieses Landes beitragen. Die Kinder dieser Mütter dürften inzwischen gewiss auch schon in unser Rentensystem einzahlen. Selbst der eine Punkt, den es jetzt für jedes Kind geben soll, ist noch eine Ungleichbehandlung. Bei der Angleichung der Ostrenten lese ich keine Kommentare wie die zur Mütterrente, obwohl aus Ostdeutschland bis 1990 kein Pfennig in die westdeutschen Rentenkassen geflossen ist. Ich bin sicher, die Rentenkassen werden die Mütterrente verkraften.

R. Klär, Bonn

Die Aufregung der Leserbriefschreiberinnen und Schreiber kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Es ist die typische Einstellung des Menschen, zu fordern, wenn andere bezahlen. Die Rentenkasse ist nicht so "prachtvoll saftig" überfüllt, wie Politiker es behaupten. Es ist lediglich eine Rücklage für einen Monat vorhanden. Daraus noch mehr Geschenke zu entnehmen, wäre sträflicher Leichtsinn.

Ich kann mich des Eindrucks nicht verschließen, dass unser ganzes deutsches Volk nur noch aus Rentenneurotikern besteht, die von der jungen, arbeitenden Generation finanziert werden wollen. Man wird doch morgens nicht wach und ist ein armer Rentner. Das wir älter werden und auch dann noch einen gewissen Wohlstand genießen wollen, sollte jedem Staatsbürger bewusst sein.

Zur Vorsorge muss auch mal auf das teure Auto, die Traumreise, etc. verzichtet werden, um Rücklagen zu bilden. Selbst das Eichhörnchen sorgt für den kalten Winter vor. Leider ist es in vielen Köpfen verankert, dass der Staat für alle Unbilden des Lebens eintritt. Die Mittel sollten auf die wirklich Bedürftigen beschränkt werden. Könnte unsere Regierung nicht mal an die Eigenverantwortung des Menschen appellieren?

Ursula Scholl, Troisdorf

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