Die Missionen "Triton", "Mare Nostrum" und "Poseidon"

Brüssel · Auf dem Mittelmeer wurden in der Vergangenheit verschiedene Seemissionen eingerichtet - mit unterschiedlichen Aufträgen und Budgets. Ein Überblick:

 Boot mit Flüchtlingen aus Nordafrika vor Lampedusa. Foto: Ettore Ferrari

Boot mit Flüchtlingen aus Nordafrika vor Lampedusa. Foto: Ettore Ferrari

Foto: DPA

MARE NOSTRUM: Als Reaktion auf die Flüchtlingstragödien im Mittelmeer rief Italiens Regierung 2013 das Seenotrettungsprogramm "Mare Nostrum" ins Leben. Es bewahrte nach Angaben aus Rom mehr als 100 000 Menschen vor dem Ertrinken. Boote sollten aufgespürt und in einen sicheren Hafen eskortiert werden. Italien ließ sich die Mission monatlich rund 9 Millionen Euro kosten und drang angesichts steigender Flüchtlingszahlen darauf, dass die EU übernahm.

TRITON: Im November 2014 wurde "Mare Nostrum" von "Triton" abgelöst, das unter dem Dach der EU-Grenzschutzagentur Frontex angesiedelt ist. Die Schiffe sind nicht bis in libysche Gewässer unterwegs, sondern patrouillieren nur vor der Küste Italiens. Sie sollen Grenzen überwachen und gegen Schlepper vorgehen, aber nicht aktiv nach Flüchtlingen suchen. Das monatliche Budget beträgt 2,9 Millionen Euro - ein Drittel dessen, was Italien in "Mare Nostrum" investierte.

POSEIDON: Im östlichen Mittelmeer läuft seit mehreren Jahren die Operation "Poseidon Sea", ebenfalls unter Frontex. Die Mission soll illegale Einwanderung und grenzübergreifende Kriminalität von der Westküste der Türkei und von Ägypten in Richtung Griechenland und Italien verhindern. Nach Angaben der EU-Kommission wurde "Poseidon Sea" gerade erst verlängert - die Operation läuft aktuell von Februar bis September mit einem Gesamtbudget von knapp 5,3 Millionen Euro.

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